„Ausbildung! oder Ausbildung?“

Lohnt sich eine Ausbildung für Flüchtlinge? Diese und andere Fragen beantwortete die Projektverantwortliche für „Alle an Bord“ der Handwerkskammer Lübeck, Stephanie Walter.
Über 300 Ausbildungsberufe stehen den Flüchtlinge in Deutschland offen. Eine mindestens 2-jährige Ausbildung macht aus einer Duldung eine Ausbildungsduldung und ermöglicht ein Bleiberecht. Es hat sich gezeigt, dass als Voraussetzungen für den Besuch der Berufsschule Sprachkenntnisse in Deutsch mit dem Niveau B2 notwendig sind. Basiswissen in den Fächern Mathematik und Physik sind so gut wie bei allen Ausbildungsberufen ebenfalls unabdingbar. Die über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abends konnten gleich an einem Beispiel aus dem 1. Lehrjahr für Maler testen, ob sie fit genug wären, eine typische Alltagsaufgabe rechnerisch zu lösen. Für Betriebe sind natürlich Menschen, die sich bereits über ein Praktikum in die Arbeitspraxis hineingeschnuppert haben, die erste Wahl bei der Einstellungsfrage für einen Ausbildungsplatz. Jedes Praktikum, insbesondere auch ein ganz kurzes muss der Ausländerbehörde gemeldet werden. Einen Praktikumsplatz finden Interessenten über Ausbildungsmessen oder Eigeninitiative. Unterstützung bietet die Service- und Beratungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Bad Oldesloe oder die örtlichen Sozialämter.
Fazit: Die Suche nach einem Ausbildungsplatz kostet Zeit, man muss sich selbst bemühen. Aber es die beste Investition in die eigene Zukunft.
Die Vielzahl der Kooperationspartner illustriert auf welches Netzwerk zur arbeitsmarktlichen Integration von Geflüchteten in Schleswig-Holstein zurückgegriffen wird. An diesem Abend waren die Stadtbücherei, die Volkshochschule Ahrensburg und das Ministerium für Soziales Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren beteiligt. Die hohe Teilnehmerzahl ist aber sicher auch der Mundpropaganda des Sozialamtes, Dialog International und der Paten des Freundeskreises für Flüchtlinge in Ahrensburg zu verdanken.
Die nächsten beiden Termine im Kreis Stormarn finden am 24.1. um 18 Uhr Rathaus Reinbek (Hamburger Straße 5-7), 31.1. um 18:00 Uhr in Bad Oldesloe (Mommsenstr. 11, Kreisgebäude, Gebäude D Raum 132) statt. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung an [email protected] wird gebeten.

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