Hände weg von Jungtieren

Im Frühjahr bekommt ein Großteil der bei uns heimischen Wildtierarten ihren Nachwuchs. Während die meisten Wildvogelarten erst im späteren Frühjahr schlüpfen, werden manche Säugetiere schon geboren, wenn es uns Menschen noch zu kalt und nass erscheint.

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„Es ist zu dieser Jahreszeit völlig normal, wenn man einen kleinen Feldhasen alleine am Wegesrand, im Garten, auf dem Feld oder einer Wiese sitzen sieht. Sie werden nur wenige Male am Tag, vorrangig nachts, vom Muttertier gesäugt und sitzen die restliche Zeit meist alleine im offenen Gelände. Bei Annäherung einer vermeintlichen Bedrohung kauern sie sich in die sogenannte Sasse und verlassen sich auf ihre Tarnung. Ihr dichtes Fell schützt sie vor der Kälte. Ist das Tier unverletzt, benötigt es keine Hilfe und man sollte zügig weitergehen“, sagt Katharina Erdmann, ehrenamtliche Tierschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein.

Irrtümlich eingesammelte Feldhasenjungtiere könne man auch noch nach einigen Stunden an den Fundort zurücksetzen. Das Gerücht, dass Elterntiere ihre Jungtiere nach Kontakt mit dem Menschen verstoßen würden, sei nicht richtig, so Erdmann.

Um Wildtiere in der für sie besonders sensiblen Zeit, in der sie ihren Nachwuchs bekommen, nicht unnötig zu belasten, bittet Erdmann die Bevölkerung auf den Gehwegen zu bleiben, nicht querbeet durch die offene Landschaft zu laufen und Hunde anzuleinen. Denn wenn Katze oder Hund ein Jungtier verschleppt oder gar verletzt haben und nicht nachvollziehbar ist, wo es aufgegriffen wurde, wird es problematisch. In diesem Fall sollte mit den zuständigen Jägerinnen und Jägern oder einer Wildtierauffangstation Kontakt aufgenommen werden, so Erdmann.

Die Tierschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein berät Bürgerinnen und Bürger in Fragen des Tierschutzes und ist unter Tel. 0431-988-7339 oder per Mail unter [email protected] zu erreichen.

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