Planer Karsten Schwormstede, Bürgermeister Horst Ansén, Architekt Ulrich Salzmann und Mike Hemmerich, Geschäftsführer der Specht Gruppe (Foto: Melissa Jahn)

Projekt für 15 Millionen Euro in Ammersbek geplant

Auf einem ehemaligen Grundstück einer Gärtnerei sollen ein Wohnquartier für Senioren mit moderner Pflegeeinrichtung und eine Kindertagesstätte entstehen. Interessierten Ammersbekern wurden die Pläne nun zur Bürgerbeteiligung vorgestellt.

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„Wir haben gute Erfahrungen mit generationsübergreifenden Konzepten gemacht“, sagt Mike Hemmerich, Geschäftsführer der Specht Gruppe. „Wenn um 10 Uhr morgens die Kinder zum Spielen nach draußen gehen, stehen die Senioren bereits an den Fenstern. Es ist ein gemeinsames Miteinander, was allen gut tut.“

Auf einer Gesamtfläche von 14.682 Quadratmetern und nur 300 Meter vom U-Bahnhof Hoisbüttel entfernt, könnten in Form eines Campusmodell 30 bis 40 Appartements für betreutes Wohnen, ein dreigeschossiges, barrierefreies Pflegeheim mit 100 Betten, eine Kindertagesstätte mit Platz für 70 Kinder aller Altersstufen und 44 Parkplätze entstehen.

Die Specht Gruppe aus Bremen betreut diverse Objekte im Bereich der Altenpflege in ganz Deutschland. Der Trend gehe zu qualitativ hochwertigen Wohnzimmern ohne Krankenhausatmosphäre. Deshalb wird es ausschließlich Einzelzimmer geben. „Essen wird in unseren Anlagen frisch gekocht und das Gemeinschaftsleben gepflegt“, sagt Hemmerich. „Die öffentlichen Räume werden vormittags dem Kindergarten und nachmittags Vereinen zugänglich gemacht. Wir sind ein offenes Haus.“

Architekt Ulrich Salzmann stellt das Projekt vor

2011 habe die Gruppe zum ersten Mal ein Campusmodell verwirklicht. Begleitete Begegnungen ermöglichen dabei persönliche Beziehungen zwischen Kindern und Senioren. Diese fördere die Kommunikation mit- und das Verständnis füreinander. „Es ist schön, wenn Alt und Jung voneinander lernen können und niemand im Alter vom Leben getrennt wird“, sagt Hemmerich. „Teil unseres Konzeptes sollen Tiere sein, durch die die Bewohner ebenfalls regelrecht aufblühen.“

Im nächsten Schritt werden die Anforderungen in Punkto Boden, Verkehr, Lärm und Natur abgeklopft. Zur verkehrlichen Anbindung über die Bergstedter Chaussee muss noch eine Abstimmung mit Hamburg erfolgen.

Bei der anschließenden Diskussion versuchte Hemmerich die Sorgen der Bürger über möglicherweise zu hohe Kosten zu entkräften. Es sei ihm bewusst, dass Senioren wenig Geld haben und dieser Trend anhalten werde. „Im Schnitt leben bei uns 15 Prozent Sozialhilfeempfänger“, so Hemmerich. „Jeder Ammersbeker, der bei uns wohnen möchte, wird es sich leisten können.“ Baubeginn ist frühestens im Herbst 2020 geplant. Anmeldungen werden ab Erhalt der Baugenehmigung entgegengenommen.

Text und Bilder: Melissa Jahn (mej)

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