Der Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg noch als Fahrradstraße (Foto: ADFC-Stormarn)

Der ADFC kritisiert den von der Stadtverwaltung geplanten Fortfall der Fahrradstraße Wulfsdorfer Weg:

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Der ADFC-Stormarn e. V. missbilligt die geplante Maßnahme, den Status der Fahrradstraße im Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg aufzuheben.

  • Dies widerspricht der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geforderten Verkehrswende: Zitat BMDV: „…Immer mehr Menschen verzichten insbesondere bei Entfernungen bis zu 15 Kilometern auf das Auto und nutzen stattdessen das Fahrrad. Radfahren entlastet die Umwelt und fördert die eigene Fitness. …. Damit noch mehr Menschen aufs Fahrrad umsteigen, fördert die Bundesregierung den Radverkehr. Dabei ist die Sicherheit des Radverkehrs sowohl inner- als auch außerorts ein wichtiges Thema…“
  • Die Aufhebung der Fahrradstraße ist kontraproduktiv. Die Bevorzugung des Autoverkehrs führt dazu, dass Autos häufiger genutzt werden und die Straßen verstopfen, nicht nur in der betroffenen Straße, sondern auch die in der Umgebung.
  • Zukunftsorientiertes und nachhaltiges Handeln sieht anders aus! Bereits in den letzten Jahren hat der ADFC-Fahrrad-Klimatest gezeigt, dass die Ahrensburger Bürger mit der Fahrradinfrastruktur in der Stadt äußerst unzufrieden sind und es erheblichen Verbesserungsbedarf gibt.
  • Obwohl der Wulfsdorfer Weg zum Schulweg vieler Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen gehört, ist er durch unangemessene Regelungen und mangelnde Instandhaltung bereits jetzt zu einer „Rennstrecke“ für Autos geworden.
  • Die Belange des Radverkehrs werden zugunsten des Autoverkehrs vernachlässigt. Die Piktogramme sind längst abgenutzt und werden nicht erneuert. Die fehlende „Rechts-vor-Links“ Regelung auf diesem Abschnitt führt zu einer Erhöhung der Durchfahrtsgeschwindigkeit vieler Kraftfahrzeuge. Außer am Beginn und am Ende der Fahrradstraße gibt es keinen Hinweis darauf, dass Autos nur „Gast“ auf dieser Straße sind.
  • Viele Autofahrer sind sich daher der besonderen Regeln einer Fahrradstraße nicht bewusst und bedrängen, hupen und beschimpfen Radfahrer.
  • Die Folge ist, dass sich viele Radfahrer auf der Straße nicht sicher fühlen und verbotenerweise den Gehweg benutzen, was im Falle eines Unfalls mit einem Fußgänger schwerwiegende Konsequenzen haben kann.

Dabei wäre es gar nicht notwendig, die Fahrradstraße abzuschaffen

  • Mit der Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Stormarnstraße nach Abschluss der dortigen Baumaßnahmen gibt es zusammen mit dem Waldemar-Bonsels-Weg genügend Alternativen für den Kfz-Verkehr.
  • Die Reformen der StVO und des StVG sehen eigentlich eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Umsetzung vor, doch Verkehrsbehörde und Politik gehen aber weiterhin Hand in Hand den Weg zur autogerechten Stadt.
  • Das Fahrrad muss als gleichberechtigtes Verkehrsmittel angesehen werden.
  • Je mehr Menschen das Fahrrad benutzen, desto weniger Autos verstopfen die Straßen.
  • Die Förderung des Radverkehrs bedeutet also gleichzeitig eine Verbesserung für den Autoverkehr.

Die Forderungen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sind:

  • Der Wulfsdorfer Weg muss als Fahrradstraße erhalten bleiben.
  • Die Markierungen auf der Fahrbahn müssen instandgesetzt werden.
  • Die Vorfahrtregelung muss „Rechts-Vor-Links“ sein.
  • Es müssen weitere Schilder installiert werden, die auf die besonderen Regeln in einer Fahrradstraße hinweisen.
  • Der ADFC ist bereit, die Stadt mit seiner Expertise aus Sicht des Radverkehrs zu unterstützen.

Die Ahrensburger Bürgerinnen und Bürger sind auch in diesem Jahr wieder aufgerufen, am ADFC-Fahrradklima-Test teilzunehmen. Mit ihrer Teilnahme können sie ihre Meinung zur Qualität der Radwege zum Ausdruck bringen. Je mehr sich beteiligen, desto größer ist das politische Gewicht.

Text: ADFC

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