Gemeinsam für die Kinderrechte im Kreis Stormarn: Antje Hundertmark vom AWO Kreisverband, Uwe Sommer, Kreisjugendring Stormarn, Ingo Loeding, Deutscher Kinderschutzbund und Michael Eggerstedt, Kinderbeauftragter Kreis Stormarn

Vom 16. bis 27. September dreht sich im Kreis Stormarn alles um Kinderrechte

Knapp 100 Veranstaltungen und Aktionen sind in diesem Jahr für die 19. Stormarner Kindertage zusammen gekommen. Eine Zahl, auf die der Kreis stolz sein kann, der damit die größte Veranstaltung dieser Art im ganzen Bundesgebiet organisiert. „Gesetzesnormen können ein Umdenken bewirken“, sagt Ingo Loeding vom Deutschen Kinderschutzbund. „Der lange Kampf um Kinderrechte muss aber direkt vor Ort beginnen.“

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Statt eine Schwerpunktstadt auszurufen, spielen sich die Kindertage in diesem Jahr vermehrt auf den Dörfern ab. Mit 19.155 Kindern lebt fast die Hälfte im Kreis Stormarn auf dem Land. Eine Lebenswirklichkeit, die sich auch auf die Fördermöglichkeit auswirke, so Loeding. Die neue Bildungscard helfe hier nur bedingt gegen Armut, da Kinder die entfernten Angebote nicht in Anspruch nehmen könnten. „Weil Diskussionen selten aus dem dörflichen Kontext geführt werden, haben wir den Untertitel „Kindheit auf dem Lande“ gewählt“, so Loeding. „Es beteiligen sich 29 Orte, sechs Städte und 23 Gemeinden.“

Weiterhin spiele die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle – neben „Schutz vor Gewalt“ und „Förderung“ eine der drei Säulen der Kindertage. Allein 15 Veranstaltungen gebe es zu diesem Thema. „Beteiligung auf Augenhöhe ist das Urthema der Jugendarbeit“, sagt Uwe Sommer vom Kreisjugendring. „Viele Institutionen wie Jugendzentren und Schulen tun sich immer noch schwer damit.“

Die Auftaktveranstaltung findet am 16. September statt

Die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Kinder an die Macht?“ geht von 16.30 bis 18.30 Uhr. Vertreter aus Politik und mit pädagogischem Hintergrund sprechen hier über Kinderrechte, die bald ins Grundgesetz aufgenommen werden sollen. Was dazu in Berlin passiere, sei für viele nicht durchschaubar, so Loeding. Zudem sei es in diesem Kontext wichtig, auch Jugendliche zu beteiligen.

Wie immer werde es eine Fähnchenaktion geben, die auf Kinderarmut aufmerksam mache. Zudem sollen zwei Netzwerke für frühe Hilfen die Situation für Familien dauerhaft verbessern. Und gefeiert wird natürlich auch: zehn Feste wird es stormarnweit geben. „Der zentrale Wert der Kindertage ist die gute Kooperation“, sagt Sommer. „Viele Ideen bleiben so über einen langen Zeitraum handlungsfähig.“

Als Sponsor finanziert Radio Hamburg den Einsatz des Spielmobils in den Dörfern mit 5.500 Euro. Die Programmhefte werden ab sofort verteilt.

Text und Bild: Melissa Jahn (mej)

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