Der Freundeskreis für Flüchtlinge trägt wesentlich zur Integration bei
Als vor vier Jahren die Flüchtlingswelle über Ahrensburg schwappte, formierte sich eine Gruppe von Menschen, um zu helfen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Der Verein ist in der Stadt Ahrensburg und im Umland tätig.
„Ist ist mehr Arbeit als vermutet“, sagt Birgit Kirchner, die in diesem Jahr in den Vorstand des Freundeskreises gewählt wurde und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Ehrenamtliches Engagement läuft eben nicht „so nebenbei“. Und doch stehe Kirchner voll hinter ihrer Arbeit, einem gesellschaftspolitischen Ansatz, der den Menschen in ihrer Stadt zugutekomme, wie sie erklärt. „Für die Deutschen ist es positiv, wenn wir den Flüchtlingen bei der Integration helfen. Und auch wir bekommen viel positives Feedback und Wertschätzung zurück. Es ist für beide Seiten eine Bereicherung.“
Ob Familien- und Sprachpatenschaften, Deutschunterricht für Kinder und Erwachsene, Hausaufgabenhilfe oder Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen gibt es viele Bereiche, bei denen der Freundeskreis die Neuankömmlinge unterstützt. Weitere Einsatzgebiete sind die Hilfe bei Ausbildung, Praktikum und Arbeit, die Organisation von Dolmetschern oder die Versorgung mit Sachspenden. Kurzum: Der Freundeskreis engagiert sich in allen Situationen des Lebens und zeigt, dass Geflüchtete und Migranten in Ahrensburg willkommen sind. Für einen Beitrag von 36 Euro im Jahr kann man Mitglied werden.
Um die 700 Flüchtlinge leben derzeit in Ahrensburg
Sie werden von gut 200 Aktiven und 63 Mitgliedern des Freundeskreises betreut. Doch obwohl sich diese Zahlen zunächst positiv anhören, hake es tatsächlich an allen Ecken. Die erste große Begeisterung habe nachgelassen, beobachtet Kirchner. In allen Bereichen fehlt es an Unterstützung. „Es müssen nicht alle zeitaufwändige Patenschaften übernehmen“, sagt die Ehrenamtlerin. „Manche beteiligen sich auch als Nachhilfelehrer oder übernehmen einzelne Behördengänge. Das kann sich jeder ganz flexibel einteilen.“ Sie selbst sei von Anfang an dabei, betreue eine Familie aus Armenien. „Wir konzentrieren uns auf Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Kirchner. „Insgesamt sind uns die Menschen für unser Engagement sehr dankbar.“
Der Freundeskreis für Flüchtlinge wurde 2018 mit dem EhrenamtPreis der Bürgerstiftung Region Ahrensburg geehrt.
Die nächsten Veranstaltungen des Freundeskreises:
Spielenachmittag am 19. Oktober, Rudolf-Kinau-Straße 13-15, ab 15 Uhr
Auch in diesem Jahr lädt der Freundeskreis für Flüchtlinge wieder alle Interessierten zum gemeinsamen Spielen ein. Es ist ein geselliges Beisammensein von Jung bis Alt bei Brett-, Karten- und weiteren Gesellschaftsspielen. Lieblingsspiele dürfen gern mitgebracht werden. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, denn Kaffee, Tee und Kuchen stehen bereit.Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Internationaler Stammtisch am 20. November, Peter-Rantzau-Haus, ab 18 Uhr
Der Stammtisch ist eine private Initiative. Die Veranstalter freuen sich über mitgebrachtes Fingerfood und eine kleine Spende. Erwartet werden viele Ahrensburger und Neu-Ahrensburger. Ein musikalischer Überraschungsgast spielt Musik aus seiner Heimat.
Foto und Text: Melissa Jahn (mej)