Klaus Schlie, Bärbel Beer, Dr. Michael Eckstein, Birgitt Zabel (Foto: Melissa Jahn)

Die Diagnose Krebs kann jeden treffen

Die Diagnose Krebs trifft Betroffene und Angehörige wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Von heute auf morgen geraten sie in einen Strudel aus Klinik-Routinen und rechtlichen wie sozialen Notwendigkeiten. Todesängste, Ungläubigkeit und unzählige Fragen.

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Allein mit der Angst und den Sorgen um sich selbst und um die Angehörigen, muss nun jeder selbst seinen Weg finden, mit der Situation umzugehen. Manche ziehen sich zurück, wollen niemanden sehen, mit niemandem sprechen.  Die meisten aber würden sich gern aussprechen, suchen Rat und Unterstützung, Aufmunterung und Trost.

Gerade gegenüber Angehörigen, aber auch gegenüber engen Freunden haben Krebspatienten oft Mühe, ehrlich ihre Gedanken und Gefühle zu äußern, Verzweiflung und Schwäche einzugestehen. Manche Themen sind ihnen auch einfach peinlich. Hier kann der Austausch mit Menschen, die ebenfalls an Krebs erkrankt sind, befreiend wirken. Zu sehen, dass andere Patienten oft ähnliche Erfahrungen machen und die eigenen Ängste und Sorgen teilen, zeigt: Ich bin nicht allein, meine Gedanken und Gefühle sind ganz normal.

In Bargteheide gibt es vom DRK-Ortsverein die Selbsthilfegruppe „Leben mit Krebs“. Ein wahrer Segen für Betroffene. Geleitet wird diese Selbsthilfegruppe von Bärbel Beer, die in Ahrensburg wohnt.

Als Pflegefachkraft für Menschen mit erworbenen Hirnschäden und Erfahrungen aus der Alten- und Krankenpflege widmet sich Frau Beer mit großer Hingabe „ihren Patienten“. Schon früher war sie ehrenamtlich tätig. Begonnen hat es Anfang 1980, heute nun seit Jahren in der Selbsthilfegruppe.

Frau Beer berät und begleitet die Mitglieder der Gruppe. Sie ist jederzeit ansprechbar, wenn es den Patienten schlecht geht. Sie organisiert sogar den Transport einzelner Mitglieder zum Treffen, wenn es Ihnen körperlich so schlecht geht, dass sie sonst nicht teilnehmen könnten.

Aber nicht nur die Psyche der Krebspatienten ist Bärbel Beer wichtig. Sie besorgt auch Fachdozenten und Psychologen zu den verschiedensten Themen. Darüber hinaus bietet die Selbsthilfegruppe Raum für Aktivitäten, bei denen der Krebs nicht im Mittelpunkt steht. Es soll auch mal gelacht werden. Dazu kommt dann noch die komplette Abrechnung, der Versuch, Geld für Veranstaltungen und Vorträge von der ARGE oder auch der Krankenkasse zu bekommen.

Frau Beer ist eine sehr einfühlsame Person, der es gelingt die physischen und psychischen Belastungen der Gruppenmitglieder anzunehmen, ernst zu nehmen, aufzufangen und bei der Bewältigung zu helfen. Die Mitglieder der Gruppe werden gestärkt durch den Austausch untereinander.

Bärbel Beer hat viele Ideen für die Zukunft: Für das nächste Jahr ist eine Sportgruppe geplant, die es Menschen mit Krebs ermöglicht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sport zu treiben und sich nach eigenem Tempo zu bewegen.

Für dieses ehrenamtliche Engagement ist Bärbel Beer mit dem EhrenamtPreis der BürgerStiftung Region Ahrensburg ausgezeichnet worden. Landtagspräsident Klaus Schlie übergab den Preis und dankte ihr für ihr Engagement.

Auf dem Foto (v.l.): Klaus Schlie, Bärbel Beer, Dr. Michael Eckstein, Birgitt Zabel

Text: BürgerStiftung / ME, Auf dem Foto: Melissa Jahn

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