Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat eine in Schleswig-Holstein, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) nur eine einzige deutschlandweit: die Rede ist von einer Rettungshundestaffel
Zwei Mal in der Woche trainieren sie mit ihren Hunden bis zu fünf Stunden den Ernstfall. Doch ihr Einsatz stößt bei der Bevölkerung nicht immer auf Gegenliebe.
„Die Arbeit der Rettungshunde ist nicht genug bekannt“, sagt Janhinnerk Voß, Bürgermeister von Großhansdorf. „Manchmal kommen Beschwerden wegen der leinenlosen Hunde ins Rathaus.“ Dabei sei diese Arbeit besonders wichtig. Erst Anfang des Jahres sei ein Patient aus der Lungenklinik in Großhansdorf verschwunden. Hunde verfolgten seine Spur bis in den Wald. „Er wurde letztendlich heil wieder im Krankenhaus aufgefunden“, so Voß. „Doch das kann auch mal ganz anders ausgehen.“
Ob Sonne oder Regen mache keinen Unterschied für die Spürnasen, die selbst nach einer Woche noch eine Witterung aufnehmen könnten. „Sie riechen die Bakterien, die heruntergefallene Hautschuppen zersetzen“, erklärt Petra Eppinger, die mit ihrem fünf Jahre alten Labrador Djuke dabei ist. Erlernen könnte das jeder Hund – solange er eine hohe Spiel- oder Fressmotivation habe. Mit dem Training sollte man jedoch so früh wie möglich beginnen, das Höchstalter sei maximal vier Jahre. Die Ausbildung dauere ungefähr eineinhalb Jahre. „Wie jedes Hobby ist auch das Rettungshundetraining zeitaufwändig“, sagt Eppinger. „Man kann es ganz machen oder gar nicht.“
Mantrailing oder Flächensuchhunde – es gibt unterschiedliche Spezialisierungen, je nachdem worauf der Hund trainiert wird. Während die Rettungsschwimmer der DLRG auf dem Wasser unterwegs sind, konzentriert sich der Arbeiter-Samariter-Bund auf die Flächenarbeit. Dass es dabei auch zu lustigen Situationen kommen kann, weiß Petra Eppinger zu berichten, die statt einer dementen Oma schon mal ein Pärchen im Maisfeld gefunden hat.
30 bis 70 Einsätze gebe es im Jahr, bei denen die Mitglieder des ASB und der DLRG immer gemeinsam unterwegs seien: 15 ausgebildete Hunde von der DLRG und 21 von dem ASB. Dies mache bei den großen Wäldern im Kreis Stormarn am meisten Sinn, sagt Oliver Appel von der DLRG. Angefordert würden sie von der Polizei. Die Aufklärungsquote der Hunde liege bei 30 Prozent. „Weitere 30 Prozent der Menschen tauchen von allein wieder auf, die anderen 30 Prozent liegen im Krankenhaus“, sagt Appel. Um zu trainieren, nutzen sie Wälder, Schulzentren oder Abbruchhäuser der Region. „Dies ist ein wichtiges ehrenamtliches Engagement“, sagt Voß. „Wir unterstützen dies gerne und bieten regelmäßig Übungsflächen.“
Text und Bild: Melissa Jahn (mej)