Kinderschutzbund: In der Corona-Pandemie Eltern entlasten und Kinder schützen

Am Tag der gewaltfreien Erziehung (30.04.) erinnert der Kinderschutzbund an das Recht von Kindern auf ein gewaltfreies Aufwachsen. Und genau auf dieses Recht muss in Zeiten der Corona-Pandemie besonders aufmerksam gemacht werden.

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Die sozialen Einschränkungen zur Bekämpfung des Corona-Virus sind für die meisten Menschen schwer zu ertragen. Für Eltern und Kinder jedoch sind sie besonders herausfordernd: Homeoffice der Eltern, finanzielle Sorgen, räumliche Enge und wenige soziale Kontakte führen zu Stress und Konflikten in der Familie. Nicht alle Eltern schaffen es dabei, immer ruhig und besonnen zu reagieren.

„Uns war direkt in der ersten Woche der Schulschließungen wichtig, Eltern das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind,“ betont Birgitt Zabel, erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes Stormarn. Daher haben wir sofort darüber informiert, wo sie unbürokratisch Ansprechpartner und Hilfe finden können: entweder am Elterntelefon unter der Nummer 0800 – 1110550 oder per Telefon in den Kinderhäusern Blauer Elefant in Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe. Auch die Online-Beratung steht allen Eltern offen, die Hilfe suchen.“

Die Risikofaktoren für Gewalt an Kindern sind alle bekannt: neben Stress in der Familie sind dies auch soziale Isolation z.B. von Nachbarn, Freunden und Schule und fehlende Unterstützung durch Beratungsstellen oder Treffpunkte. Doch das Risiko für Gewalt gegen Kinder in dieser speziellen Situation muss minimiert werden.

„Wir unterstützen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ausdrücklich“, so Birgitt Zabel, erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes Stormarn, „doch es sollte die höchste Priorität der Politik sein, die Situation für Eltern und Kinder so schnell wie möglich zu entspannen, sobald dies angezeigt ist. Das heißt, Kinder sollten unter Berücksichtigung der gegebenen Corona-Schutzmaßnahmen möglichst bald wieder Kita oder Schule besuchen dürfen.“ Kinder werden in ihren Grundrechten gerade massiv beschränkt: sie sind von ihren Spielkameraden isoliert, sie können ihr Recht auf Bildung nicht angemessen wahrnehmen, ihre körperliche Bewegung ist eingeschränkt. Auch dies sind Formen von Gewalt.

Text, Bild: Kinderschutzbund Stormarn / Redaktion

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