Tannenbäume im Wald (Foto: Reginal auf Pixabay)

BUND testet Weihnachtsbäume: Rund zwei Drittel mit Pestiziden belastet, auch stark bienengefährliche Mittel im Einsatz

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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Weihnachtsbäume von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen lassen. Auch in Schleswig-Holstein wurden einige Bäume getestet. Bei 14 von bundesweit 23 getesteten Bäumen wurde das Labor fündig. Insgesamt wurden neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen, von denen sieben zu den gefährlichsten zählen, die derzeit in der EU eingesetzt werden.

„Unser Test zeigt: Beim Anbau von Weihnachtsbäumen in Plantagen werden in großem Umfang Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt“, so die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel aus Berlin. „Besonders kritisch ist die hohe Mehrfachbelastung, viele Weihnachtsbäume sind einem regelrechten Pestizidcocktail ausgesetzt. Die Wechselwirkung der Einzelstoffe auf die menschliche Gesundheit ist nahezu unbekannt.“

Mehr als ein Viertel der getesteten Bäume war mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet, drei Bäume enthielten sogar Rückstände von drei Pestiziden. „Nicht nur die Mehrfachbelastung, sondern auch die vielen Wirkstoffe, die zu den gefährlichsten Pestiziden gehören, sind beängstigend. Diese Pestizide gehören verboten und nicht in die Weihnachtsbäume in unseren Wohnzimmern“, so Hölzel.

Der BUND rät Verbraucher*innen dazu, zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume zu kaufen, die garantiert frei von Schadstoffen sind, oder einen Baum aus heimischen FSC-zertifizierten Wäldern, die nicht mit Pestiziden behandelt werden. Auskunft über FSC-zertifizierte Forstbetriebe geben die Internetseiten des FSC Deutschland. Bio-Bäume erkennen Verbraucher*innen unter anderem am Siegel der Öko-Anbauverbände Bioland, Naturland oder Demeter.

Text: BUND Schleswig-Holstein e. V. / Redaktion, Foto: Reginal auf Pixabay aq

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