Bildungsministerin Karin Prien (Foto: Frank Peter)

Bildungsministerin Karin Prien hat die Schulen im Land über die Weiterentwicklung des Corona-Reaktionsplanes informiert. „Für die Schulen haben wir einen inzidenzgestützten Stufenplan als Weiterentwicklung des Corona-Reaktionsplans beschlossen“, so Prien in einem Schreiben an alle Schulleitungen.

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Der weiterentwickelte Corona-Reaktionsplan beschreibe nun den Weg zurück zum Präsenzunterricht für so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich. Er tritt zum 15. Februar 2021 in Kraft. Der Corona-Reaktionsplan beschreibt die stufenweisen Schritte zur Rückkehr zum Präsenzunterricht in Anlehnung an den vorgeschlagenen Perspektivplan und verknüpfe die Inzidenzwerte für das gesamte Land und die Dynamik des Infektionsgeschehens. Über die Stufen werde mit wissenschaftlicher Beratung entschieden und die Entscheidung über das Inkrafttreten einer Stufe des Corona-Reaktionsplans werde eine Woche vor deren Inkrafttreten durch das Bildungsministerium bekanntgegeben.

  • Bildungsministerin Prien erklärt dies am Beispiel der Jahrgangsstufen 1 bis 6: „Wenn wir bis zum Stichtag am 8. Februar sieben Tage eine landesweite Inzidenz von unter 100 hatten, die zudem einen klaren Trend nach unten zeigt, dann gehen die Klassenstufen 1 bis 6 ab dem 15. Februar in den Wechselunterricht.
  • Sollte die Inzidenz vor dem 8. Februar bereits seit 21 Tagen deutlich unter 100 mit einem klaren Trend nach unten weisen, dann gibt es ab dem 15. Februar Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler von Jahrgangsstufe 1 bis 6.“
  • Die 7-Tage-Inzidenz von 50 stelle eine wichtige Zäsur dar: Werde dieser Wert unterschritten, sei wieder Präsenzunterricht im Corona-Regelbetrieb unter Beachtung der Hygieneregeln in allen Jahrgangsstufen vorgesehen – wenn auch in den Jahrgangsstufen 7 bis 13 (soweit es sich nicht um Abschlussklassen handelt) zunächst noch als Wechselunterricht.
  • Auch wenn es bei höheren Inzidenzen Einschränkungen im Präsenzunterricht gebe, werde es in jedem Fall für die Abschlussklassen Präsenzangebote geben, würden die Prüfungen in Präsenz durchgeführt und Präsenzmöglichkeiten (Lernräume) für einzelne Schülerinnen und Schüler eingerichtet, sofern dies aus Sicht des Kindeswohls erforderlich sei.

Änderungen bei den Prüfungen: Anforderungen werden gesenkt

Auch über die Anpassungen bei den Abschlussprüfungen zum Ersten Allgemein bildenden Schulabschluss (ESA), zum Mittleren Schulabschluss (MSA) und zum Abitur informierte Prien die Schulen. Die KMK habe in der vergangenen Woche einen Rahmen für die Abschlussprüfungen 2021 verabredet.“

  • Für den ESA und den MSA sollen die Schülerinnen und Schüler ab dem 1. März eine intensive und gezielte Vorbereitung auf die schriftlichen Prüfungsfächer bekommen.
  • Außerdem reduziere man die Anzahl der schriftlichen Prüfungen, verlängere die Bearbeitungszeit und ermögliche auf Wunsch eine weitere mündliche Prüfung, durch die ausschließlich eine Verbesserung erreicht werden kann. „Sollten die Prüfungsergebnisse aller Schülerinnen und Schüler in einem Prüfungsfach deutlich nach unten vom Durchschnitt der letzten drei Vor-Pandemie-Jahre abweichen, kann zudem eine Anpassung der Noten vorgenommen werden“, so Karin Prien.
  • Auch für die Abiturientinnen und Abiturienten sei zusätzliche Unterstützung vorgesehen. Dazu gehöre beispielsweise eine gezielte Vorbereitungszeit auf die Prüfungen. Die Auswahlmöglichkeit der Aufgaben werde vergrößert, und eine Verlängerung der Bearbeitungszeit in den Prüfungen sei geplant. Prien ergänzt: „Aber wir dürfen auch jene nicht aus dem Blick verlieren, die durch die Pandemie unter hohen psychischen Belastungen leiden.
  • Für diese Schülerinnen und Schüler werden wir ein freiwilliges Wiederholen im Einzelfall und nach Beratung für alle Jahrgänge ermöglichen. Das Corona-Wiederholungsjahr wird nicht mitgezählt, es hat also keine Auswirkungen auf die Höchst-Verweildauer insbesondere in der Oberstufe.“

Ministerin Prien: „Wir bewegen uns im Bereich des Maßnahmenkataloges, den die KMK beschlossen hat und der auch von anderen Bundesländern genutzt wird.“

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Redaktion, Foto: Frank Peter

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