Kathleen Wieczorek (Foto: Agentur für Arbeit)

Im Februar 2021 hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn zugenommen und beträgt jetzt 5.488. In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Januar um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,2 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Januar 4.316 Menschen und damit 1.172 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,3 Prozent.

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„Im Februar blieb die zwischenzeitliche Kältephase ohne Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Die leichte Zunahme bei der Arbeitslosigkeit in diesem Monat findet sich in der Gruppe der unter 25-Jährigen. Wir haben bei ihnen ein Plus von 40 zum Vormonat zu verzeichnen, was genau dem Anstieg der Arbeitslosigkeit insgesamt entspricht. Hier macht sich wie im Januar das Ausbildungsende bemerkbar. Weitere junge Menschen haben nach ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit oder im Zuge einer Verkürzung ihre Lehre abgeschlossen.

Weniger Übernahmen von Azubis durch die Lehrfirmen

Wir beobachten, dass die aktuellen Rahmenbedingungen dazu führen, dass weniger Auszubildende in ihren Ausbildungsbetrieben übernommen werden“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „In den vergangenen Jahren war die wirtschaftliche Lage günstiger und mehr neu ausgebildete Fachkräfte blieben nach der Prüfung in ihrem Lehrbetrieb. Ich bin jedoch optimistisch, dass auch in diesem Jahr alle noch die Chance auf einen Berufseinstieg bekommen werden.

Hoffnung auf die Zeit nach den Corona-Beschränkungen der Wirtschaft

Im Februar wurden uns bereits wieder deutlich mehr neue Stellen gemeldet und ich hoffe, dass der Arbeitsmarkt in Stormarn nach der Zeit der coronabedingten Beschränkungen zu seiner Dynamik zurückfindet und den Menschen im Kreis wieder mehr Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Und dann werden insbesondere ausgebildete Fachkräfte nachgefragt sein.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Februar 391 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 169 (plus 76,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 74 (minus 15,9 Prozent) weniger als im Februar vergangenen Jahres.

Damit sind aktuell insgesamt 1.816 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 32 oder 1,7 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 408 Stellen weniger.

„Im Februar konnten wir mit rund 390 neuen Stellenangeboten wieder einen erhöhten Stellenzugang verzeichnen. Dies war der zweithöchste Monatswert seit einem Jahr. Die Stellenmeldungen kamen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen. Insbesondere aus dem verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe, Handel, dem öffentlichen Dienst, Gesundheits- und Sozialwesen sowie zahlreichen Dienstleistungsbereichen wurden wieder deutlich mehr neue Stellen gemeldet“, sagt die Agenturchefin.

Unterbeschäftigung: 7078 Menschen auf der Suche nach Beschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.078. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 5,3 Prozent und hat damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat zugenommen. Im Februar des Vorjahres lag sie bei 4,5 Prozent“, so Wieczorek.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Kurzarbeit die einzige Chance zur Vermeidung extremer Arbeitslosigkeit

188 Betriebe aus dem Kreis Stormarn haben im Februar* Kurzarbeit neu angezeigt und erwarten bei 2.672 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonat lag die Zahl noch insgesamt bei 270 Neuanzeigen für 3.480 Mitarbeitende, im Dezember waren es 157 Anzeigen für 1.505 Beschäftigte.

„Kurzarbeit bleibt auch während der ersten Lockerungen bei den Lockdown – Beschränkungen eine zentrale Aufgabe. Es sind gegenüber Januar zwar weniger neue Anzeigen eingegangen, doch sind viele Unternehmen und ihre Beschäftigten weiterhin von Arbeitsausfällen betroffen. Für sie bleibt die Kurzarbeit ein wichtiges Instrument zur Überbrückung. Die hohe Inanspruchnahme belegt, dass die Betriebe auf ihre Mitarbeitenden setzen und sie perspektivisch benötigen“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur.

Text, Foto: Agentur für Arbeit Bad Oldesloe / Redaktion

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