Die gute Qualität des Trinkwassers in Schleswig-Holstein macht zusätzliche Filter in der Regel überflüssig
Regelmäßige strenge Kontrollen sorgen in Deutschland für höchste Qualität des Trinkwassers, auch in Schleswig-Holstein.
Trotzdem gibt es im Handel Wasserfilter für den Hausgebrauch
Die Preisspanne reicht von 15 Euro für einen einfachen Kalkfilter bis hin zu mehr als 1.000 Euro für Filteranlagen. Ob Aktivkohlefilter, Ionenaustauscher oder Mikrofilter: Wasser zu Hause aufzubereiten ist nur sinnvoll, wenn es schädliche Stoffe enthält. Dies kann eine Trinkwasseruntersuchungsstelle durch eine Probe feststellen.
Wasserfilter regelmäßig austauschen
Jedes Filtersystem funktioniert anders und entfernt bestimmte Stoffe aus dem Wasser. Aktivkohlefilter holen beispielsweise große Medikamenten- oder Pestizidteilchen heraus. Ionenaustauscher entziehen dem Wasser Kalk. Mikrofilter filtern Bakterien aus dem Wasser. All diese Filtersysteme haben etwas gemeinsam: Sie speichern die entzogenen Stoffe in ihrem Filter. Der regelmäßige Austausch der Filter ist deshalb wichtig. Kommt er zu spät, gelangen die Stoffe geballt ins Wasser. Je nach Art des Systems gibt es weitere Nachteile wie hohen Energie- und Wasserverbrauch oder teures Zubehör wie Filterpatronen oder Austauschlösung.
Vermarktung mit esoterischen Glaubenssätzen
Manche Unternehmen werben mit Produkten, die dem Wasser seine ‚natürliche Struktur‘ zurückgeben sollen. Verfahren wie ‚Harmonisierung‘, ‚Vitalisierung‘, ‚Levitation‘, ‚Energetisierung‘ oder ‚Transformation‘ stützen sich auf esoterische Glaubenssätze statt auf wissenschaftliche Nachweise. „Es gibt keine wissenschaftlichen Belege über die Wirksamkeit solcher Methoden“, erklärt Selvihan Benda, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Ratsuchende finden hier Antworten auf gängige Argumente zu angeblich schlechter Trinkwasserqualität.
Trinkwasser ist sauber und sicher
Laut Umweltbundesamt ist Trinkwasser in Deutschland flächendeckend von sehr guter Qualität. Wenn Grenzwerte überschritten werden, liegt dies meist an alten Hausleitungen. Ein viel gefürchteter Schadstoff ist Blei. Bleirückstände gelangen nur bei alten Bleileitungen ins Leitungswasser. Nach 1973 erbaute Häuser besitzen keine Bleileitungen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, abgestandenes Leitungswasser nicht zu trinken. Steht das Wasser seit mehr als vier Stunden in der Leitung, sollte es abfließen, bis es sich kühl anfühlt. Das abgelaufene Wasser eignet sich beispielsweise zum Blumengießen.
Text: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. / Redaktion, Foto: Rony Michaud, Pixabay