Planspiel Politik zum ersten Mal in Bargeheide – Kinder- und Jugendbeirat geplant
Alle vier weiterführenden Schulen nahmen in Bargteheide am Planspiel „Kommunalpolitik“ teil, welches von der Friedrich Ebert Stiftung durchgeführt wurde.
Ein Treffpunkt für Jugendliche, Glasfasernetz für das Schulzentrum oder Schutzstreifen für Fahrradfahrer – dies sind Themen, welche Jugendliche in Bargteheide bewegen. Unterstützt von Mitarbeitern der Friedrich Ebert Stiftung und Kommunalpolitikern haben sie gelernt, ihre Wünsche als Anträge zu formulieren und inklusive Beschlussvorlage, Begründung und Kostenvoranschlag in Form zu bringen. Mit fiktiven Fraktionsnamen wie „Bargteheides Wille“ oder „Junge Zukunft Bargteheide“ stimmten sie bei einer anschließenden Sitzung der jungen Stadtvertreter über die Anträge ab. Um der Realität so nah wie möglich zu kommen, waren auch Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth bei der Sitzung anwesend, die die Antwort der Verwaltung und Leitung der Sitzung übernahmen. Kruse-Gobrecht versprach, das Thema „Jugendtreffpunkt“ an den Arbeitskreis Prävention und Intervention weiterzugeben. Erste Zwischenergebnisse sollen dem Sozialausschuss noch vor der Sommerpause vorliegen.
„Wir hatten heute eine rege Debatte mit konstruktiven Argumenten“, lobte die Bürgermeisterin die Schüler am Ende der Sitzung. „Bleiben sie dran. Wir brauchen eine Verjüngung der Politik.“ Ab 16 Jahren ist es möglich, Anliegen in Ausschüssen vorzutragen. Davon sollten die Jugendlichen Gebrauch machen, so Kruse-Gobrecht.
Nach Bad Oldesloe sei das Planspiel im Kreis Stormarn zum zweiten Mal zu Gast. Die breite Beteilung aller Schulen sei in Bargteheide jedoch etwas Besonderes. „Der Vorteil eines Planspiels liegt darin, Inhalte unmittelbar zu erfahren“, sagt Christian Testorf, Friedrich Ebert Stiftung . „Jugendliche debattieren in ihrer Rolle, um die Anträge durchzubekommen. Durch diese emotionale Verbindung lernen sie wesentlich besser, als aus dem Lehrbuch.“
Damit sich Jugendliche in Bargteheide auch in Zukunft in die Politik einbringen können, plant die Stadt einen Kinder- und Jugendbeirat (KIJUB) einzurichten. Der Wunsch kam aus der Politik, ein passendes Konzept hat nun das Jugendarbeitsteam entwickelt. Läuft alles nach Plan, könnte die erste Wahl bereits im November stattfinden. Dass sie Lust auf politisches Engagement haben, bestätigte Jan Hennig (16), der sich beim Planspiel für ein positives Bild der Bargteheider Jugend einsetzte: „Wir wollen uns klar von Polizeieinsätzen, Drogenmissbrauch und Kriminalität distanzieren. Diese Probleme betreffen nur eine kleine Minderheit. Wir sind das nicht.“