Christine Berg mit dem Buch "Demenz verstehen" (Foto: Ahrensburg-Portal)

Unter dem Titel „Demenz verstehen“ hat Christine Berg aus Großhansdorf zusammen mit Kati Imbeck kürzlich einen Ratgeber für Menschen veröffentlicht, das Angehörigen und Freunden von Betroffenen viele praktische Tipps gibt.

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Christine Berg sammelte Erfahrungen im eigenen Umfeld und als langjährige Leiterin eines Alten- und Pflegeheims mit Demenzabteilung. Als Kursleiterin fördert sie den Bewegungsdrang der Betroffenen. Wir haben das Buch zum Anlass genommen, mit  ihr ein Interview zu führen.

Fünf Fragen zur Demenz an Christine Berg

Warum haben Sie den Ratgeber geschrieben?

Um betroffenen Angehörigen/Freunden eine praktische und verständliche Unterstützung für die Begleitung eines Menschen mit Demenz zu geben. Der Ratgeber bietet eine erste Orientierung und kann Ängste nehmen.

Was macht Ihren Ratgeber besonders?

Unser besonderer Fokus liegt darauf, praktische Hilfen für die Alltagsgestaltung zu geben. Einen weiteren Schwerpunkt haben wir auf die Selbstfürsorge des pflegenden Angehörigen gelegt. Wir bieten eine Reihe von kleinen Kraftinseln, um innerlich stabil und gesund zu bleiben.

Für wen haben Sie das Buch geschrieben?

Das Buch richtet sich an alle Menschen, in deren Umfeld die Diagnose Demenz gestellt wurde.

Was ist der Nutzen Ihres Ratgebers für die Leser?

Die Angehörigen und Freunde werden mit unserem Ratgeber in die Lage versetzt, den Besonderheiten im Zusammenleben mit demenziell veränderten Menschen gelassener zu begegnen. Sie lernen, dabei auch für sich selbst zu sorgen und mit dem Menschen mit Demenz weiterhin wertschätzend und auf Augenhöhe umzugehen.

Welche Punkte sind für Angehörige und Freunde der Betroffenen wichtig?

  • Begleiten Sie Ihren Angehörigen neugierig und liebevoll.
  • Gehen Sie offen mit der Diagnose um. Es gibt keinen Grund, sich bzw. den Betroffenen zu verstecken.
  • Seien Sie so geduldig wie möglich, mit dem Menschen mit Demenz ebenso wie mit sich selbst.
  • Vermeiden Sie Korrekturen.
  • Behalten Sie Ihre üblichen Abläufe und Gewohnheiten bei, denn diese geben Sicherheit und Halt.
  • Nehmen Sie Ihren Angehörigen weiterhin ernst und gestehen ihm möglichst viel Selbstbestimmung zu; Ausnahmen können Eigen- und Fremdgefährdung sein.
  • Richten Sie Ihren Blick auf gelingende Vorgänge, weniger auf alles, was schiefläuft.
  • Seien sie nachsichtig mit sich selbst und schätzen Sie Ihren Kräftehaushalt realistisch ein.
  • Suchen Sie sich aktiv die Unterstützung bzw. Aktivität, die Ihnen guttut.

Das Taschenbuch ist im Kosmos Verlag in der Edition nymphenburger erschienen. ISBN 987-3-96860-009-3 (12 Euro)

Veranstaltungshinweis: Am 28.10.2021 informiert die BürgerStiftung Region Ahrensburg über Hilfen für Angehörige: Pflege: alles, was man wissen muss

Text, Foto: Ahrensburg-Portal
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