Tobias Goldschmidt (Foto: SoulPicture)

„Aktuell ist die Versorgungslage gesichert. Mit Blick auf die Zukunft nehmen wir die Lage sehr ernst und bereiten uns auf alle Szenarien vor – auch auf Lieferreduzierungen bei Firmenkunden.“

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Mit dem Ausrufen der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorsorgliche Maßnahmen zur Vorbereitung auf potentielle Lieferengpässe oder -ausfälle ergriffen. Eine konkrete Maßnahme des Notfallplans ist die Einrichtung des Krisenteams Gas im BMWK. Zu diesem gehören neben der Bundesnetzagentur, der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber und Marktgebietsverantwortlichen auch Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer, um über die spezielle Entwicklung der Lage zu berichten.

Um auch in Schleswig-Holstein die aktuellen Entwicklungen und mögliche Szenarien frühzeitig und direkt mit den Akteuren der Versorgungswirtschaft abzustimmen, hat sich Energiestaatssekretär Tobias Goldschmidt zu einem Krisengespräch mit den Gasnetzbetreibern Schleswig-Holsteins (SH Netz und Gasunie), sowie Vertretern des Verbandes der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft, des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft sowie dem Verband kommunaler Unternehmen getroffen.

Das Gespräch verdeutlichte erneut, dass die gemeinschaftliche Vorbereitung auf mögliche Lieferengpässe eine wichtige Grundvoraussetzung ist, um schwerwiegenden Ausfällen gezielt vorbeugen zu können.

„Überraschende Gasmangelsituationen müssen unbedingt vermieden werden“, sagte Energiewendestaatssekretär Tobias Goldschmidt. „Ich danke den Versorgungsunternehmen für die professionelle Vorbereitung aller möglichen Szenarien. Alle Zahlräder greifen gut ineinander. Es ist richtig, dass die Versorger auf ihre Firmenkunden zugehen und über mögliche Liefereinschränkungen informieren. Diese stehen zwar akut nicht an, müssen aber vorbereitet sein. Hierzu ist die Mitwirkung der Firmenkunden erforderlich. Dringend erforderlich sind zudem weitere Priorisierungsentscheidungen der Bundesregierung. Wir brauchen hier Klarheit.“

„Durch unseren intensiven Austausch über die weiteren Entwicklungen und die frühzeitige Abstimmung über notwendige Vorgehensweisen schaffen wir im Land die nötigen Voraussetzungen, einen Beitrag zu leisten, mit dem extreme Gasmangelsituationen vermieden oder deren Auswirkungen möglichst minimiert werden können“, sagte Goldschmidt im Anschluss an das Krisengespräch.

„Es besteht kein Zweifel, dass es jetzt Aufgabe der Politik ist, die Erneuerbaren Energien in nie dagewesenem Tempo auszubauen, die Importinfrastrukturen zu diversifizieren und alle notwendigen Vorkehrungen für mögliche Engpässe zu treffen. Klar ist, dass Privathaushalte zu den sogenannten „geschützten Kunden“ gehören und sich erst ganz am Ende einer Abschaltkaskade befinden.

Gleichzeitig kann und sollte aber jeder einzelne einen Beitrag leisten, die Nachfrage nach knappen Energieressourcen zu reduzieren. Sparsames Heizen und Autofahren sind für viele sicherlich die naheliegendsten Möglichkeiten hierzu. Über viele – auch niedrigschwellige und kostengünstige – Möglichkeiten zur Energieeinsparung informieren die Verbraucherzentralen. Hierfür bin ich sehr dankbar. Die aktuelle Krise wird sich nur als gemeinschaftlicher Kraftakt lösen lassen“, so Goldschmidt.

Text: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung / Redaktion, Foto: SoulPicture

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