Ahrensburger Theaterliebhaber können sich in diesem Jahr gleich auf zwei Weltpremieren freuen. Die Saison des Jungen Theater Marstall startet am 26. Mai mit dem Märchen „Die kluge Else“ der Gebrüder Grimm, welches ein überraschendes Ende nehmen wird. Es folgt die Sommerkomödie „Der Wahnsinn“.
„Ursprünglich hat das Märchen „Die kluge Else“ kein Happy End“, sagt Angela Schöttler, die das Stück mit neun Jungen und Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren einübt. Das eher unbekannte Märchen der Gebrüder Grimm zeigt die Geschichte der schlauen Else, die nicht sie selbst sein kann. „Im Unterschied zum Original drehen wir am Ende alles auf Anfang zurück – und lassen die Else aufblühen, wodurch sie eine eigene Identität bekommt.“ Das Stück hat keine Pause und dauert voraussichtlich 90 Minuten. Es wird musikalisch von Gitarrist Manfred Jacob begleitet, unter anderem mit einer Improvisation des Stückes „Ein Loch ist im Eimer“.
Caroline Dibbern und Angela Kross, Regisseurinnen der zweiten Weltpremiere „Der Wahnsinn“, haben bei dem Stück tief in die Trickkiste gegriffen und kleine Filmfrequenzen eingebaut. Die freche und rasante Sommerkomödie feiert am 20. Juni Premiere – und ist damit das erste Sommerstück der Schauspielgruppe ab Klasse fünf. Eine weitere Vorstellung ist am 21. Juni. 15 Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren sind daran beteiligt und üben eine Kriminalkomödie ein, die fast ausschließlich hinter den Kulissen spielt. „Die Idee des Stückes ist die Komödie hinter der Bühne, das Stück im Stück“, sagt Caroline Dibbern, die die Gruppen erst im vergangenen Jahr gemeinsam mit Angela Kross übernommen hat. „Wir konnten Fritz Eickenscheidt dafür gewinnen, das Stück für uns zu schreiben.“ In diese Rahmenhandlung haben sich die Jugendlichen mit ihren Ideen einbringen können. Herausgekommen sei ein verrücktes Stück, bei dem bereits die Proben viel Spaß machten.
„Unser Ausblick für die Zukunft? Wir haben noch viel vor“, sagt Programm-Manager des Marstalls Armin Diedrichsen. „Kinder sind unser nachwachsender Rohstoff und wir sind froh, das Junge Theater bei uns zu haben. Genau dort, wo es sein sollte.“ Denn nicht nur das Kindertheater als solches sei das Erlebnis, um Kinder für Kultur zu begeistern, sondern das Mitspielen und selbst Entdecken. Diese Teilhabe verändere etwas im Kopf der Kinder und wirke sich nachhaltig und positiv auf die Gesellschaft aus, da ist sich Diedrichsen sicher. „Dieses Engagement ist mit Geld nicht bezahlbar. Unser Gebäude wird damit geradezu vergoldet.“