Zur jährlich stattfindenden Kreisversammlung des Kreisverbandes Stormarn des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) waren wieder rund 40 Delegierte aus den zwölf Ortsvereinen des DRK Stormarn gekommen. Die Sitzung fand dieses Mal in der Betreuten Wohnanlage „Wohnpark Auetal“ in Ahrensburg statt.
Präsident Peter Bollmann begrüßte als Gast den frisch gewählten neuen Präsidenten des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein, Torsten Geerdts. In einer kurzen Ansprache dankte Geerdts allen Ehrenamtlichen, ohne die die Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre nicht hätten bewältigt werden können. Einen Schwerpunkt künftiger Arbeit sieht er im Bevölkerungsschutz. Die Flutkatastrophe im Ahrtal habe gezeigt, dass es in solchen Situationen hinsichtlich des Bevölkerungsschutzes noch viel Luft nach oben gebe.
Anschließend berichtete Präsident Peter Bollmann gemeinsam mit dem hauptamtlichen Vorstand Sibylle Schulze über die Aktivitäten des Jahres. Leider sind die Mitgliederzahlen wiederum rückläufig. Stand 31.12.2020 4.890 Mitglieder, Stand 31.12.2021 4.682 Mitglieder. Die Gewinnung von Mitgliedern ist und bleibt auch künftig eine wesentliche Aufgabe.
Die Koordination von Haupt- und Ehrenamt konnte durch verschiedene Maßnahmen wie die Einsetzung einer Ehrenamtskoordinatorin, regelmäßigen Austausch und die Bereitstellung von finanziellen Hilfen für verschiedene Projekte der Ortsvereine ausgebaut werden.
Nachdem die Impfzentren zum 30. September 2021 geschlossen wurden, wurden sie kurz darauf wieder geöffnet. Durch einen Trägerwechsel des Impfzentrums in Bad Oldesloe musste der Neustart innerhalb von zwei Wochen mit einem komplett neuen Personalteam gestemmt werden. Dies ist mit großen Anstrengungen gelungen. Das Impfzentrum Bad Oldesloe schließt nun endgültig zum 31. Dezember, und auch das mobile Impfteam wird seine Tätigkeit zum Jahresende einstellen.
Hatte man angenommen, wenn die Pandemie erst einmal vorbei sei, könne man sich wieder dem Alltagsgeschäft widmen, sah man sich getäuscht. Die Lage in der Ukraine, die Energiekrise, die Teuerungsraten, die Inflation und nicht zuletzt Umweltkatastrophen bieten keine Atempause. All dies stellt nicht nur das DRK vor neue Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Auch der Fachkräftemangel ist und bleibt eine große Herausforderung. „Als künftige Projekte sehe ich die weitere Digitalisierung. Die Hauptaufgabe im kommenden Jahr ist aber weiterhin die Personalgewinnung“, so Sibylle Schulze.
Kreisbereitschaftsleiter Tilo Neipp hatte Positives zu berichten, denn die Anzahl der Rettungskräfte ist deutlich gestiegen. Es sei ein sehr gutes Zeichen, dass sich so viele Menschen für den Rettungsdienst interessieren. Ab März war die Unterbringung von Geflüchteten und die Bereitstellung von Notunterkünften eine Aufgabe mit hohem logistischem Aufwand. Das Katastrophenschutzzentrum in Hammoor wurde in Betrieb genommen. Und bei einem Großbrand in Witzhave mit 140 Feuerwehr-Einsatzkräften unterstützte die Bereitschaft mit Heißgetränken und Imbiss. „Denn wir sind auch bei Schmuddelwetter für andere da, wir sind keine ‚Schönwetter-Retter‘, so Tilo Neipp.
Die Kinder und Jugendlichen des Jugendrotkreuz (JRK) hatten in diesem Jahr wieder deutlich mehr Spaß, denn nun konnte alles wieder fast wie gewohnt stattfinden. Das berichtete Carola Schilling, Leiterin des JRK. Ob Gruppenstunden, Ausflüge, Wochenenden, ein Nachtorientierungslauf, zum 13. Mal die Teilnahme an Stormini, das Projekt „Laut Stark statt Lange Weile“ (Mitbestimmung für Kinder, Kinderrechte etc.) – es gab viele spannende Aktivitäten.
Die Leiterin der Sozialarbeit, Andrea Plambeck, berichtete über die pandemiebedingt stark angestiegene Zahl der Erste-Hilfe-Kurse, stolze 545 an der Zahl. Die Anmeldung erfolgt ab 1. Dezember digital. Weitere Ausbilder werden aufgrund der hohen Nachfrage nach Kursen dringend gesucht. Auch die Mutter-/Vater-Kind-Kuren werden wieder verstärkt nachgefragt, derzeit gibt es über 50 Anfragen. Und auch die Selbsthilfegruppen „Leben mit Krebs“ und „Burnout“ finden regen Zulauf.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung waren Ehrungen. Anneliese Witter, Vizepräsidentin, wurde für ihr nunmehr 45 Jahre andauerndes ehrenamtliches Engagement geehrt.
Präsident Peter Bollmann dankte zum Abschluss allen Ehrenamtlichen für ihre wertvolle und unverzichtbare Arbeit. Das DRK Stormarn hat in den vergangenen zwei Jahren viele Herausforderungen gemeistert und ist auch auf künftige Herausforderungen gut vorbereitet.
Foto: Torsten Geerdts, Anneliese Witter, Tilo Neipp, Sibylle Schulze, Doris Brandt, Carola Schilling, Peter Bollmann, und Andrea Plambeck
Text: DRK Stormarn / Redaktion