Stromzähler im Haushalt (Foto: Ahrensburg-Portal

Die Energiewende kommt zu den Stromkunden nach Hause

In ganz Schleswig-Holstein beginnt im Januar 2020 der Einbau intelligenter Messsysteme. Diese sogenannten Smart Meter wird die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) sukzessive bei ihren Kunden installieren. „Intelligente Messsysteme sind ein wichtiger Baustein für die Digitalisierung der Energiewende“, sagte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht.

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Intelligente Messsysteme (iMSys) bestehen aus einem neuen digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, dem Smart-Meter-Gateway. Sie erfassen viertelstündlich den Energieverbrauch der Kunden und übermitteln diesen sicher und verschlüsselt an den Netzbetreiber. Dadurch können Einsparpotenziale erkannt werden. Der Vorteil für Kunden: Ab sofort entfällt für sie die Meldung ihres Zählerstands.

Umstellung bis 2032 geplant

Bis 2032 wird SH Netz landesweit in ihrem Netzgebiet sukzessive bei rund 145.000 Kunden ein intelligentes Messsystem einbauen. Dazu zählen diejenigen Kunden, die einen Jahresverbrauch höher als 6.000 Kilowattstunden oder eine Einspeiseanlage mit mehr als sieben Kilowatt Leistung haben, sowie Kunden mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung nach §14a EnWG. Darunter fallen beispielsweise Wärmepumpen oder Speicherheizungen.

Datenschutz und IT-Sicherheit

Das intelligente Messsystem erfüllt die Datenschutz- und Sicherheitskriterien des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) sowie die Anforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Zum Schutz vor Hacker-Angriffen können Verbindungen zwischen Empfänger und Kommunikationsmodul beispielsweise nur von innen nach außen und nicht umgekehrt aufgebaut werden. Außerdem verfügen die intelligenten Messsysteme über integrierte Firewalls. Das Sicherheitsniveau ist höher als bei EC-Geldautomaten“, erklärt Stefan Strobl, Vorstand für Netzwirtschaft bei SH Netz.

In Pilotprojekten hat SH Netz bereits den Einsatz intelligenter Messsysteme erfolgreich getestet

SH Netz kündigt den Zählerwechsel bei den Kunden gemäß der gesetzlichen Frist von drei Monaten schriftlich vorab an. Etwa zwei Wochen vor dem eigentlichen Wechsel werden die Kunden kontaktiert und ein individueller Termin für den Zählertausch vereinbart. Die von SH Netz beauftragten Zählermonteure können sich natürlich bei Bedarf ausweisen.

Das gesetzlich geregelte Entgelt für den Zähler und den Messstellenbetrieb werden in der Regel über den Stromanbieter verrechnet. Eine moderne Messeinrichtung (mME) ist nur ein elektronischer Stromzähler mit einer digitalen Anzeige. Über dieses Messgerät wird der aktuelle Zählerstand und nach Eingabe einer PIN die aktuelle Leistung aller eingeschalteten Elektrogeräte angezeigt. Außerdem können detaillierte Verbrauchswerte der letzten zwei Jahre angezeigt werden.

Neben den rund 145.000 Kunden, die von SH Netz bis 2032 ein intelligentes Messsystem erhalten werden, wird SH Netz ebenfalls bis 2032 bei rund 665.000 Kunden landesweit in ihrem Netzgebiet sukzessive eine moderne Messeinrichtung einbauen. Darunter fallen alle Kunden, die einen Jahresverbrauch von bis zu 6.000 Kilowattstunden oder eine Erzeugungsleistung von bis zu 7 Kilowatt haben. SH Netz ist gesetzlich verpflichtet, bis Mitte 2020 zehn Prozent dieser 665.000 Zähler auszutauschen. Dieses Ziel hat SH Netz bereits im November 2019 als einer der ersten Netzbetreiber in Deutschland erreicht. Das Unternehmen blickt dem Rollout entsprechend positiv entgegen.

Text: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung
Foto: Ahrensburg-Portal

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