Gebäudehöhe, Kosten und Prioritäten von Sportangeboten als Hauptgründe
Zu der in allerletzter Zeit diskutierten Projektidee, am Standort Schulzentrum am Heimgarten im Rahmen des Schulneubaus ein Kletterzentrum einzurichten, sagt Christian Schubbert, Sprecher für Bildung, Kultur und Sport der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
„Mitglieder der Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben sich auf Einladung der Initiative ‚Klettern in Ahrensburg‘ an der Kletterwand im Schulzentrum mit dem Klettern vertraut gemacht und wurden durch die Initiative in die besonderen Möglichkeiten eingeführt, die diese spannende Sportart bietet.
Die Grünen sind überzeugt, dass Klettern eine attraktive Sportart ist und auch wertvolle Beiträge zu Integration und Inklusion leisten kann. Dennoch gibt es eine Reihe von Gründen, aufgrund derer die Fraktion das Projekt derzeit nicht unterstützen kann.
- Einen Kletterturm von bis zu 15m Höhe ist am Standort Heimgarten nicht möglich. Im Rahmen der Planungen wurde ein Workshop durchgeführt, in dem Anwohner*innen Einspruch gegen eine hohe und randnahe Bebauung des Geländes erhoben. Um Verschattungen und auch das Gefühl zu vermeiden, aus den Fenstern der Schule im eigenen Garten beobachtet zu werden, wurden die Pläne für den Schulneubau geändert und die Bauten insgesamt niedriger und weiter im Zentrum des Geländes geplant. Ein Kletterturm würde dazu führen, dass dieser Konflikt wieder neu ausbricht.
- Dazu käme, dass die Pläne insgesamt noch einmal aufgemacht werden müssten. Das würde Zeitverzögerungen bedeuten. Zeitverzögerungen bedeuten in der heutigen Zeit steigende Baukosten. Bei einem Projekt im Umfang von ca. 100 Mio Euro ist es wichtig, mit möglichst wenig Kostensteigerungen durch das Projekt zu kommen.
- Der Ahrensburger Haushalt 2023 hatte ein Volumen im Ergebnishaushalt von ca. 114 Mio. Euro. Angesichts dieses Vergleichs ist leicht vorstellbar, dass das Projekt Heimgarten mehr Kräfte und Mittel beanspruchen wird, als irgendein Projekt zuvor. Dieses Projekt wird die Stadt an ihre Leistungsgrenze bringen. Damit sind Finanzierungen in dem Umfang, wie der Kletterturm es erforderen würde, in den nächsten Jahren nicht zu erwarten.
- Außerdem kann die Stadt Ahrensburg momentan aufgrund der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Einwohnerzahl noch nicht einmal den Bedarf an den Sportstätten in den Grundsportarten zur Verfügung stellen. Hallenkapazitäten sind umkämpft, ebenso die Trainings- und Spielzeiten auf den Fußballplätzen. Es müssen daher sowohl neue Hallen als auch neue Plätze geschaffen werden. Auch beim Schwimmen reicht die Anzahl der Bahnen nicht aus, um dem Bedarf zu genügen. Der Bau eines neuen Bades wurde aus Kosten– und Kapazitätsgründen um zehnJahre nach hinten verschoben.
Angesichts der räumlichen und finanziellen Einschränkungen sowie des enormen städtischen Entwicklungsbedarfs in Bezug auf die Sport-Infrastruktur steht für die Grünen fest, dass die Projektidee so nicht umgesetzt werden kann. Ein Kletterangebot an einem anderen Standort, für das nicht die Stadt als Hauptgeldgeber einstehen müsste, würden die Grünen gern unterstützen.“
Text: Grüne Ahrensburg