Kathleen Wieczorek (Foto: Agentur für Arbeit)

Erholung am Arbeitsmarkt abhängig von Corona Reglementierungen

Im März hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn abgenommen und beträgt jetzt 5.317. Dies sind 171 weniger als im Februar. In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Februar um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 4,0 Prozent gesunken. Vor einem Jahr waren im März 4.136 Menschen und damit 1.181 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,2 Prozent.

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„Nachdem die Arbeitslosigkeit in den vergangenen drei Monaten saison- und witterungsbedingt gestiegen war, zeigt sich im März eine erste Erholung am Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn.

Die Zahl der Jobsuchenden, die eine Beschäftigung aufnehmen und sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten, hat wieder zugenommen. Dazu haben sich im abgelaufenen Monat deutlich weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos gemeldet.

Von der Entwicklung des Infektionsgeschehens wird es abhängen, ob der aktuelle Rückgang der Arbeitslosigkeit der Beginn einer anhaltenden Frühjahrsbelebung oder vor dem Hintergrund der verlängerten Lockdown – Beschränkungen lediglich ein kurzes positives Signal ist“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn.

Auswirkungen der Corona-Reglementierungen bleiben beherrschend

“Trotz des aktuellen Rückgangs: Der Arbeitsmarkt bleibt weiterhin unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Die Arbeitslosigkeit liegt immer noch deutlich über dem Vorjahresniveau – fast 1.200 Menschen und damit fast 29 Prozent mehr als vor 12 Monaten sind aktuell ohne Beschäftigung.“

Weniger sozialversicherungspflichtige Stellen neu gemeldet

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im März 284 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 107 (minus 27,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 33 (minus 10,4 Prozent) weniger als im März vergangenen Jahres.

Damit sind aktuell insgesamt 1.797 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 19 oder ein Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 380 Stellen weniger.

„Nach einem stärkeren Vormonat haben die Stormarner Unternehmen im März weniger neue Stellen gemeldet. Insgesamt liegen die Stellenmeldungen wie auch der Stellenbestand weiterhin unter dem hohen Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie. Mit den anhaltenden Lockdown – Beschränkungen hat der Stellenmarkt es schwer, wieder zu alter Dynamik zurückzufinden“, sagt die Agenturchefin.

Unterbeschäftigung 18% über dem Vorjahr

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.913. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 5,2 Prozent und hat damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat abgenommen. Im März des Vorjahres lag sie bei 4,4 Prozent“, so Wieczorek.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Kurzarbeit weiter auf hohem Niveau

62 Betriebe aus dem Kreis Stormarn haben im März* Kurzarbeit neu angezeigt und erwarten bei 458 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonat lag die Zahl noch insgesamt bei 194 Neuanzeigen für 2.748 Mitarbeitende, im Januar waren es 270 Anzeigen für 3.480 Beschäftigte.

„Auch wenn seit dem Jahresbeginn die Zahl neuer Anzeigen zurückgeht, bleiben viele Unternehmen und Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen. Für sie bleibt die Kurzarbeit ein wichtiges Instrument, um die anhaltende Lockdown – Phase überbrücken zu können“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur.

Text, Foto: Agentur für Arbeit Bad Oldesloe / Redaktion

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