Kathleen Wieczorek bei der virtuellen Arbeismarktkonferenz (Foto: Agentur für Arbeit)

Die Corona-Pandemie hat seit dem Frühjahr nicht nur das öffentliche Leben durcheinandergebracht, sondern auch Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt gehabt. Es wurden corona-bedingt zwar kaum Ausbildungsstellen storniert, aber es kamen in diesem Jahr weniger Ausbildungsverhältnisse zustande.

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Den Jugendlichen fehlten die gewohnten Orientierungsangebote für den Ausbildungseinstieg. Dennoch gibt es auch jetzt noch Unternehmen, die Auszubildende suchen. So das Fazit der Mitglieder des regionalen Ausbildungsbündnisses der Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe, der die beiden Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg umfasst, wurden für den Ausbildungsstart 2020 insgesamt 2.604 Ausbildungsstellen gemeldet, 65 oder 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon entfielen 1.625 auf den Kreis Stormarn, 55 oder 3,5 Prozent mehr als 2019. „Viele Unternehmen haben ihr Ausbildungsengagement trotz Corona aufrecht erhalten. Nur ganz wenige haben Ausbildungsstellen zurückgezogen“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Wer fehlte, waren die jungen Menschen. Bei unserer Berufsberatung haben sich über beide Kreise 2.065 Ausbildungssuchende gemeldet. Das sind 157 oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr und ist die niedrigste Zahl seit zehn Jahren.“

Auf Seiten des Handwerks berichtet Christian Maack, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck: „Bei den eingetragenen Ausbildungsverträgen haben wir für den Gesamtbereich der Handwerkskammer Lübeck einen Rückgang von 7,6 Prozent zum Vorjahr verzeichnet. Im Kreis Stormarn waren dies 41 Ausbildungsverträge weniger als im Vorjahr, ein Minus von 7,8 Prozent.“

Auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) sind weniger Ausbildungsverträge eingetragen worden. Für den Gesamtbereich der IHK zu Lübeck fehlen rund zehn Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr, sagt Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung Dr. Ulrich Hoffmeister: „In den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg liegen die Eintragungen noch etwas darunter. In Stormarn beträgt das Minus zum Vorjahr 13,4 Prozent, im Herzogtum Lauenburg 11,7 Prozent. Es gibt aber auch bei uns Unternehmen, die noch Nachwuchs suchen. Am schwierigsten war und ist die Situation für die Ausbildungsbetriebe im Hotel- und Gaststättenbereich aufgrund der coronabedingten Einschränkungen.“

Chancen für Junge Leute
Für Jugendliche, die auf Ausbildungssuche sind, bestehen auch jetzt noch Chancen auf einen Berufseinstieg. „Es gibt etliche Ausbildungsbetriebe, die sofort Nachwuchs suchen. Wir versuchen, hier beide Seiten zusammen zu bringen. Wenn es realistisch ist, dass das Ausbildungsziel erreicht werden kann, können auch jetzt noch Ausbildungsverträge geschlossen werden“, erklären beide Kammervertreter und verweisen auf ihre jeweiligen Lehrstellenbörsen.

Alle Mitglieder des Ausbildungsbündnisses schauen bereits auf den Ausbildungsstart 2021: „Wir erwarten, dass die Unternehmen aus den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg an ihrem Ausbildungsengagement festhalten. Sie benötigen gut ausgebildete junge Fachkräfte für die Zukunft. Unser Appell an die jungen Leute: Nutzt die Angebote zur Berufsorientierung und für die Ausbildungssuche. Termine für die Berufsberatung bekommen interessierte Schülerinnen und Schüler über die Hotline 0 45 31 – 167 154 oder sie schreiben eine E-Mail an [email protected].

Text, Foto: Agentur für Arbeit Bad Oldesloe

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