Wie gut, dass die Stormarner Kindertage alle Jahre wieder auf die Kinderrechte aufmerksam machen, die in der UN-Kinderrechtskonvention – in Deutschland seit 1992 in Kraft – verbrieft sind. Kinder haben in unserer Gesellschaft Mitspracherechte, sie sind aktive Mitglieder der Gesellschaft und ihr Kinderwille muss berücksichtigt werden. Damit ihre Rechte nicht nur zu besonderen Anlässen Beachtung finden, sondern fortwährend in der Kommunalpolitik umgesetzt werden, haben die Bargteheider Grünen acht Grundsätze zur Kinder- und Jugendpolitik der Stadt beschlossen.
„Kinder und Jugendliche müssen bei städtischen Planungen beteiligt werden. Dabei geht es nicht nur um Spielplätze, sondern vielmehr um Mitsprache bei allen Vorhaben, die Kinder und Jugendliche betreffen. Das kann Bauvorhaben, Maßnahmen zum Klimaschutz, Vorhaben zur Schul- und Sportentwicklung, Gestaltung von kulturellem und künstlerischem Leben und Freizeit betreffen“, sagt Ina Schaefer, Vorsitzende des Ausschusses „Bildung, Jugend, Sport“. Zwar gebe es in Bargteheide seit 2019 als Gremium für die Beteiligung einen Kinder- und Jugendbeirat, in der Umsetzung laufe aber noch nicht alles rund.
So wollen die Grünen bei kommunalen Planungsprozessen den Kinder- und Jugendbeirat zwingend anhören und einen „Jugendcheck“ einführen. Sitzungsunterlagen müssten sprachlich vereinfacht werden, damit jeder sie versteht – was auch den Erwachsene zugute komme.
Damit sich die verschiedenen Jugendgruppen der Stadt vernetzen können, soll eine Anlaufstelle eingerichtet werden, ein Büro mit festen Öffnungszeiten. Darüber hinaus müssten endlich die lange geforderten Freiräume geschaffen werden, in denen die Jugendlichen ihren Interessen nachgehen und sich treffen können. Die vorhandenen Räume wie das JuZe brauchen eine angemessene technische Ausstattung, sie müssen außerdem dringend modernisiert und den Bedürfnissen der Jugendarbeit angepasst werden.
Die ehrenamtliche Jugendarbeit in Sportvereinen, Kirchen, bei den Pfadfindern und in Kultureinrichtungen solle stärkere finanzielle Unterstützung erhalten.
Großen Änderungsbedarf sehen die Grünen hinsichtlich sicherer Schulwege und zielgerichteter Mobilitätsangebote für Jugendliche. Dazu gehörten der Ausbau des Radwegenetzes, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, zügige Umsetzung des Discobusses, Überdachung der Bushaltestellen, Verbesserung der Taktung im Busverkehr zu den umliegenden Dörfern. Und gern sollten die Elterntaxis in Kiss-and-Ride-Zonen abgefangen werden.
Gesund und klimaverträglich soll die Kita- und Schulverpflegung künftig sein und das zu sozial verträglichen Preisen. Was schließlich noch den gesetzlich geforderten Ausbau der Ganztagsbetreuung bis 2026 anbetrifft, da brauchen die Schulen dringend ausreichend Räumlichkeiten und Personal.
„Es gibt in Bargteheide viel zu tun, um die Rechte der Kinder zu stärken. Angesichts eines knappen finanziellen Spielraumes der Stadt wird es nötig sein, Schwerpunkte in den Haushaltsberatungen zu setzen“, fasst Ina Schaefer die Situation zusammen. „Für die Grünen ist ein wesentlicher Schwerpunkt die Kinder- und Jugendarbeit.“
Text: Grüne Bargteheide / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal, Grüne