Die Teilnehmer des Fahrrad-Gipfels (Foto: Stadt Bargteheide)

Fachrunde diskutierte Landes-Radstrategie und erarbeitete Maßnahmenpaket für eine fahrradfreundliche Stadt

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Am vergangenen Samstag, dem 21. August, fand von 10:00 bis 14:00 Uhr der „Fahrrad-Gipfel Bargteheide“ im Ganztagszentrum statt. Eingeladen hatten Walter Laskowski als Sprecher der Arbeitsgruppe Radverkehr und Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht mit dem Ziel, gemeinsam mit den Teilnehmenden die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem fahrradfreundlicheren Bargteheide zu diskutieren.

Kommunalpolitiker*innen der Fraktionen von CDU, Grünen, SPD und WfB gemeinsam mit Verwaltung und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) haben sondiert, was nötig ist, um dem Radverkehr in Bargteheide Priorität einzuräumen und die Vorgaben der vom Kieler Landtag verabschiedeten „Radstrategie Schleswig-Holstein 2030“ zu erfüllen.

Neben der Verringerung der Unfallzahlen um 50% und der Förderung des Radtourismus hat die Strategie zum Ziel, dass 30 Prozent aller Verkehre bis 2030 per Rad zurückgelegt werden. „Das zu erreichen ist eine große Herausforderung für Bargteheide“, war sich Birte Kruse-Gobrecht mit den Teilnehmenden des Fahrrad-Gipfels einig.

Fuß- und Radwegekonzept auf den Weg gebracht

Anlass des Fahrrad-Gipfels war der Auftakt zum Stadtradeln 2021 am gleichen Tage für den Zeitraum  vom 21. August bis zum 10. September 2021. Bereits zwei Tage vor dem Gipfel hat der Ausschuss für Planung und Verkehr der Bargteheider Stadtvertretung dem Lübecker Büro Urbanus den Zuschlag für die Erarbeitung des Bargteheider Fuß- und Radwegekonzept erteilt. So waren drei Experten des Büros beim Radgipfel dabei, konnten erste Eindrücke gewinnen und auch schon Ratschläge geben. Klar ist: Ohne Konzept gibt es keine Förderung.

Stephanie Meyer, stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC, erläuterte die Landesradstrategie und brachte konkrete Erfahrungen aus Plön ein. Sie hob besonders hervor, dass die Bürgerbeteiligung sehr gute Hinweise auf Unfallschwerpunkte geliefert habe. Ulrich Bien vom ADFC Bargteheide präsentierte seine Vorschläge für künftige Leitlinien. Sein Papier wird ebenso wie die Präsentation der Verwaltung zu laufenden Planungsvorhaben und zu den bereits beschlossenen Anträgen zur Verbesserung des Radverkehrs an das Büro Urbanus gehen.

Fahrradgipfel erarbeitet Maßnahmenpaket

In vier Workshops wurden Detailfragen diskutiert. Die Ergebnisse waren sehr einhellig:

  1. Die Stadt benötigt eine*n Radverkehrsbeauftragte*n oder Mobilitätsmanager*in, der/die alle Fäden in der Hand hat, Infos aufnimmt und an die entsprechenden Stellen weiterleitet. Und das mit 100%igem Einsatz.
  2. Die Arbeitsgruppe Radverkehr muss aufgewertet werden. Sie sollte ein Antragsrecht haben, muss enger an den Ausschuss für Planung und Verkehr angegliedert werden und bei künftigen Bauplanungen sollte es immer eine Anhörung der Arbeitsgruppe geben.
  3. Erforderlich ist eine klare Festlegung der Zuständigkeiten, um Zeitverluste durch hin- und herschieben zu vermeiden.
  4. Wichtig waren allen Beteiligten eine gute Öffentlichkeitsarbeit und mehr Wertschätzung für das Radfahren. Was nützen all die kleinen Erfolge und Fortschritte, wenn niemand davon erfährt. Die frisch eingetroffenen Flyer „Bargteheide nimmt Rücksicht“ und die dazugehörigen Banner sind ein erster Schritt in die Richtung, alle Verkehrsteilnehmenden für eine gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren. Die Flyer werden im Rathaus und in den städtischen Einrichtungen ausgelegt. Außerdem sind diese im Rahmen der Sprechstunde der Bürgermeisterin auf dem Wochenmarkt erhältlich und werden bei passenden Gelegenheiten verteilt. Der Flyer wird ebenso wie die Dokumentation des Radgipfels samt weiterführenden Link in Kürze auf der Homepage der Stadt hinterlegt.
  5. Ein regelmäßiger Fortschrittsbericht soll künftig Erfolge und die nächsten Planungsschritte darstellen.

Im Kontext des Radverkehrskonzeptes ist auch eine breite Bürgerbeteiligung vorgesehen. Kurzfristig kann jetzt während des Stadtradelns die Mängel-Melderfunktion der Stadtradel-App genutzt werden, um eine erste Bestandsaufnahme durch die Bürger*innen zu unterstützen.

Übergeordnet wird zudem im kommenden Jahr im Rahmen der Städtebauförderung das Mobilitätskonzept für die Stadt Bargteheide beauftragt und entwickelt. Zwei konkrete Vorhaben sollen jetzt von Politik und Verwaltung unverzüglich umgesetzt werden: Die Fahrradzone Traberstieg und Abstellanlagen am Bahnhof.

Foto: Die Teilnehmenden des Fahrrad-Gipfels

Text, Foto: Stadt Bargteheide / Redaktion

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