Grüne Jasper Lauert mit dem Flyer zum Bürgerentscheid (Foto: Ahrensburg-Portal)

Die Grünen wie auch eine ganze Reihe von Vereinen und Organisationen in Ahrensburg sind gegen „Bürgerentscheid Lebendige Innenstadt“, der von drei Geschäftsleuten aus dem Umfeld des Inhabers des Kaufhauses Nessler initiiert wurde. Jasper Lauert, Mitglied der Grünen im Umweltausschuss der Stadt Ahrensburg, hat die Argumente für de Ablehnung formuliert:

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Anlass des Bürgerentscheids ist die Befürchtung von Ahrensburger Geschäftsleuten, dass sie Kund*innen verlieren, wenn die Anzahl der öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt verringert wird. Deswegen wird gefordert, die jetzige Anzahl im engeren Stadtgebiet beizubehalten, verbunden mit einem Aufruf ‚für eine lebendige Innenstadt‘.

Aber definiert sich eine lebendige Innenstadt durch möglichst viele Parkplätze in direkter Nähe zu jedem einzelnen Geschäft? Stellt sich nicht vielmehr die Frage, wie Kund*innen angezogen werden können, damit sich der Einzelhandel auch mittelfristig gegen den wachsenden Internethandel behaupten kann?

Aber ja, auch wir sehen die Notwendigkeit für Parkplätze in der unmittelbaren Nähe der Innenstadt, da viele Geschäfte von Kund*innen aus dem Umland leben. Und diese sind durch einen zum Teil nur sehr schlechten ÖPNV weiter auf das Auto angewiesen. Und auch Bürger*innen aus Ahrensburg wollen und sollen auch weiterhin mit dem Auto in die Innenstadt fahren können.

Allerdings haben die wiederholt durchgeführten Zählungen zur Verfügbarkeit von Parkplätzen deutlich gezeigt, dass es auch zu Spitzenzeiten wie an Markttagen ausreichend freie Parkplätze in der Innenstadt gibt, insbesondere in der CCA Tiefgarage und in den Parkhäusern Alte Meierei und Woldenhorn. So waren selbst an diesen Tagen im untersuchten Gebiet insgesamt ca. 800 Parkplätze der insgesamt zur Verfügung stehenden 2790 Parkplätze frei (siehe www.ahrensburg.de/Bauen-Umwelt-Klimaschutz/Verkehrsplanung/Parkraumkonzept/).

Sind dadurch nicht Möglichkeiten gegeben, eine wirkliche lebendige Innenstadt zu erreichen? Wir als Bündnis 90/Die Grünen setzen uns seit langem für eine gut erreichbare und autoarme Innenstadt ein. Für uns steht dabei im Vordergrund, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, indem über ein Parkleitsystem die Autofahrer*innen direkt zu den freien Parkplätzen geführt werden, um den immensen Parkplatzsuchverkehr im Dreizack sowie in der Großen Straße, Rathausstraße etc. zu verringern. In diesem engeren Bereich setzen wir uns deshalb für eine Reduzierung der öffentlichen Parkplätze ein, um den frei werdenden Raum z.B. durch Gastronomie und grüne Aufenthaltsräume zu nutzen, was auch wieder dem Einzelhandel zugutekommt.

Aber es bedarf auch weiterer Konzepte, um dieses Ziel zu erreichen. So wurde IOKI von uns befürwortet, da dieser Shuttleservice kostengünstig Bürger*innen direkt von ihrem Wohnort in die Stadt und zurückbringen kann. Eine Förderung des Radverkehrs durch gezielte bauliche Maßnahmen kann auch dazu beitragen. Bei Bedarf könnte z.B. ein Shuttleservice zwischen Parkhäusern und Innenstadt eingerichtet werden. Böten sich nicht eher solche und weitere Konzepte an, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und um den Einzelhandel zu stärken?

Deswegen sagen wir JA zu Parkplätzen insbesondere am Rande der engeren Innenstadt, aber NEIN zum Bürgerentscheid.

Text: Die Grünen Ahrensburg / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal

Der Flyer mit den Argumenten für die Ablehnung zum Herunterladen (pdf)

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