Gabriele Hettwer (Foto: Jürgen Müller)

Am 08.05.2022 findet in Bargteheide die Wahl der nächsten Bürgermeisterin statt. Zur Wahl stehen die bisheeige Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und Gabriele Hettwer, die derzeit in führender Funktion in der Gemeindeverwaltung Großhansdorf arbeitet. Vor diesem Hintergrund haben wir Gabriele Hettwer interviewt:

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Sechs Fragen an Gabriele Hettwer

Was verbindet Sie persönlich mit der Stadt Bargteheide?

Ich bin in Bargteheide aufgewachsen und habe meine Kindheit hier verbracht. Wir haben im Zentrum der Stadt gewohnt. Ich konnte alles zu Fuß erreichen. Meine Erinnerungen sind geprägt von Kinderkirche, Kinderturnen, Handball, Judo, Schützenfesten (unser Dom-Ersatz) und die Schule um die Ecke. Mit alledem und noch mehr bin ich in Bargteheide glücklich aufgewachsen. Wo heute das Seniorendorf steht, konnten wir auf den überfrorenen Flächen Schlittschuhe laufen und zum Rodeln ging es auf den Bornberg. In der Bargteheider Kirche wurde ich konfirmiert. Da meine Geschwister und ein Großteil meiner Verwandten mit ihren Familien in Bargteheide leben, fühle ich mich der Stadt noch immer sehr verbunden. Bargteheide ist für mich Heimat. Ich schätze die Angebote und das Lebensgefühl in Bargteheide.

Was reizt Sie an der Aufgabenstellung in Bargteheide?

In meiner Heimatstadt für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein und Bargteheide gemeinsam fit für die Zukunft zu machen. Hier kann ich Bargteheide etwas zurückgeben, da Bargteheide mir viel gegeben hat. Es reizt mich sehr in Bargteheide Verantwortung zu übernehmen, die Verwaltung zu führen und wieder ein Team im Rathaus zu bilden, das in der Bevölkerung positiv wahrgenommen wird.

Spannend finde ich auch die anstehenden Aufgaben wie den Klimaschutz, die Städtebauförderung, den bezahlbaren Wohnraum, die Infrastrukturprojekte und vieles andere mehr aktiv zu begleiten. Ich möchte auch zeigen, dass die Verwaltung mehr kann und die Beschlüsse aus der Vergangenheit umsetzen. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Bürgern, der Stadtvertretung und der Verwaltung. Nur wenn wir die Themen der Zukunft gemeinsam angehen, können wir viel für Bargteheide erreichen.

Welche Ihrer Erfahrungen wollen Sie für Bargteheide konkret einbringen?

Ich verfüge über 30 Jahre Führungserfahrung in einer Kommunalverwaltung. Ich kenne mich mit allen wichtigen Themen und Fragestellungen einer Verwaltung aus. Die Arbeit für und mit Menschen in Kombination mit der fachlichen Umsetzung bereitet mir Freude. Ich bin sehr gut im gesellschaftlichen Leben der Stadt vernetzt und kenne die Menschen, die hier aktiv sind. Überparteiliches Denken, Handeln und Engagieren im Sinne unserer Stadt zeichnen mich aus. Wie im Sport setze ich all meine Kraft dafür ein, um Ziele zu erreichen, die unsere Stadt voranbringen. Ich möchte mich weiterhin mit der erforderlichen Achtung vor diesem Amt stark machen für ein sicheres, gerechtes und zufriedenes Leben für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Stadt Bargteheide?

Die Hauptthemen sind lange bekannt und wurden doch von uns allen beiseitegeschoben. Der Klimawandel und die Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat wegen Krieg im eigenen Land, wirtschaftlichen Gründen oder bedingt durch den Klimawandel werden uns die nächsten Jahre stark beschäftigen. Beide Themen kann und wird Bargteheide nicht allein lösen können. Mein Beitrag wird dabei sein, die Möglichkeiten auf der kommunalen Ebene vorzubereiten, umzusetzen und dabei die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und mitzunehmen. Die Aufgaben sind nur von der Gesamtgesellschaft anzupacken und zu bewältigen. Dies fängt aber schon auf der kommunalen Ebene an.

Daneben und trotzdem wichtig sind die Projekte wie Feuerwehr, Schulhofneugestaltung und Außensportgeräte im Schulzenturm für Jung und Alt anzugehen. Alle warten schon lange auf die Umsetzung, die Gelder sind längst bewilligt. Sollte ich am 8. Mai 2022 zur neuen Bürgermeisterin in Bargteheide gewählt werden, so werde ich als erstes mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen, um die Abwanderungsbewegung aufzuhalten. Ferner werde ich das Rathaus wieder für alle wirklich öffnen. Ein Wachdienst wird nicht mehr nötig sein. Eine moderne und bürgernahe Verwaltung ist für alle da und kein Selbstzweck.

Wie sehen Sie die Rolle des Bürgermeisterin-Amtes?

Die Gemeindeordnung des Landes Schleswig-Holstein legt eine klare Aufgabenaufteilung zwischen der Stadtvertretung und der Verwaltungsleitung, sprich der Bürgermeisterin, fest. Ich sehe meine Rolle als mögliche neue Bürgermeisterin darin, die Verwaltungin eigener Zuständigkeit zu leiten und die politischen Entscheidungen der Stadtvertretung im Rahmen des Budgets umzusetzen.

Ich stehe für eine gut organisierte, leistungsstarke und bürgerorientierte Verwaltung, die alle Aufgabenfelder fachlich ausführt und eine zeitnahe und gute Umsetzung der Beschlüsse aus der Stadtvertretung und deren Ausschüssen gewährleistet. Bei allem Handeln muss der Mensch und die Interessen der Stadt im Mittelpunkt stehen.

Mit mir würde Bargteheide eine Bürgermeisterin bekommen, die die Zukunftsthemenim Blick hat und die Themen in die Politik trägt und die Stadt voranbringt.

Mit welchen Argumenten wollen Sie die Bargteheiderinnen und Bargteheider am 08.05.2022 überzeugen?

Ich punkte mit meiner Offenheit, Empathie und meiner beruflichen Erfahrung. Mit und für Menschen zu arbeiten, bereitet mir viel Freude. Das Ehrenamt hat da für mich einen sehr hohen Stellenwert. Die Themen lösungsorientiert anzugehen und die Rahmenbedingungen für Projekte auszuloten, bevor ich etwas anstoße, ist Grundlage meiner Arbeitsweise. Nur wer im Vorwege alle Rahmenbedingungen prüft, kann schnell und erfolgreich agieren.

Ein gutes Beispiel ist hier der Neubau der Feuerwehrwache in Bargteheide. Ich hätte, bevor ich die Fläche der Stadtvertretung vorgelegt hätte, die Rahmenbedingungen abgeklopft. Der Konflikt zwischen beispielsweise Martinshorn und Seniorendorf war von Anfang an bekannt. Hier wäre es aus meiner Sicht erforderlich gewesen, bevor der Prozess angestoßen wird, mit den wichtigsten Trägern öffentlicher Belange und dem Eigentümer ins Gespräch zu gehen. Dann wären alle Voraussetzungen für die Planung bekannt gewesen und der Bebauungsplan wäre schon längst fertig.

Meine berufliche Erfahrung zeigt, dass es immer Lösungen gibt, man muss nur daran arbeiten.

Text: Redaktion / Foto: Jürgen Müller

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