Zur Bundestagswahl hat jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen. Die Erststimme entscheidet über den Wahlkreisabgeordneten, die Zweitstimme über die Partei. Die Parteien werben mit den Programmen und Spitzenpersonen in Berlin für sich. Vor Ort bei uns werden aber vor allem die Wahlkreisabgeordneten wirken und die Interessen der Bürger/innen nach Berlin mitnehmen und dort vertreten.
Wir haben die Kandidaten der heute im Bundestag vertreten Parteien für die Wahlkreise in unserer Region um ein Interview gebeten, mit dem sie sich als Person und mit ihren individuellen Ansichten und inhaltlichen Schwerpunkten vorstellen.
Nils Bollenbach kandidiert für Bündnis 90 / Die Grünen im Wahlkreis 8 (Segeberg – Stormarn-Mitte) zu dem Ammersbek, Bad Oldesloe, Bargteheide und Tangstedt sowie die Ämter Bad Oldesloe-Land und Bargteheide-Land gehören.
Fünf Fragen an Nils Bollenbach (Bündnis 90 / Die Grünen)
1 Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor
Liebe Wähler*innen, mein Name ist Nils Bollenbach, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Bargteheide. Seit meiner Schulzeit engagiere ich mich als Fridays for Future-, LGBTIQ* und Behindertenrechts-Aktivist. Neben der Politik bin ich als Filmschaffender/Künstler tätig.
Mein Film „Die Ehe meiner Großeltern“ wurde Anfang des Jahres beim Deutschen Generationen Filmpreis ausgezeichnet. Ich verbringe viel Zeit bei meinem Freund auf dem Land und genieße, wann immer es geht, die Natur in unserer Region.
2 Wie sind Sie zum Engagement in der Politik gekommen und warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Den Grünen bin ich 2017 beigetreten, weil mich Politik schon immer interessiert hat. Mir war es wichtig, dass ein nachhaltiges Konzept hinter der Politik steht und die Konzepte auf Fakten basieren. Den Entschluss, für den Bundestag zu kandidieren habe ich gefasst als ich festgestellt habe, mit meinem Aktivismus noch nicht genug zu erreichen. Klimaschutz ist die Aufgabe unserer Zeit, betrifft meine Generation am längsten und deshalb sollten junge Menschen auch die Chance bekommen, Politik zu machen!
3 Ihr Bezug zur Region Ahrensburg
In Bargteheide lebend habe ich auch immer viel Zeit in Ahrensburg verbracht. Ich habe in Ahrensburg ein Jahr bei den Pfadfindern in der Landesgeschäftsstelle gearbeitet. Ich komme nach Ahrensburg, um dort mit Freunden und Familie essen zu gehen und inzwischen gehe ich auch in ein Fitnessstudio in Ahrensburg zum Jumping.
4 Wie haben Sie die Corona-Pandemie erlebt und welche Lehren ziehen Sie für die Politik?
In der Corona-Pandemie hätte man für mein persönliches Empfinden viel schneller handeln müssen. Dazu wäre der Mut zur Veränderung nötig gewesen. Was an der Corona-Pandemie gut war, dass auf die Wissenschaft gehört wurde. Beim Klimaschutz brauchen wir ein ähnliches Vorgehen! Politik muss auf die Wissenschaft hören und braucht den Mut zur
Veränderung!
5 Was wollen Sie im Falle Ihrer Wahl im Bundestag für die Region erreichen?
Wir brauchen eine bessere Verkehrsanbindung nach Hamburg. Der Öffentliche Personen Nahverkehr sollte meiner Meinung nach kostenlos sein. Unsere Schulen müssen finanziell besser ausgestattet sein, für Digitalisierung, Inklusion und ein besseres Lernen. In der Landwirtschaft braucht es faire Preise. In der Pflege faire Löhne und unsere Sozialsysteme müssen grundlegend erneuert werden. Mir geht es um ein gutes Miteinander und den Schutz unserer Lebensgrundlagen.
Text: Redaktion, Foto: privat