Die Statistiken des Gesundheitsministeriums sind nicht nur interessant, sondern auch praktisch relevant: Damit werden die allfälligen staatlichen Zwangsmaßnahmen begründet, bis zur „Notbremse“ der Bundesregierung. Normalerweise sammelt das Gesundheitsministerium die Daten abends von den Kreisen ein und veröffentlicht sie nach Plausibilitätsprüfung unmittelbar. Nicht so gestern: Erst heute Vormittag hat das Ministerium die Daten veröffentlicht. Eine Erläuterung zu den Gründen hat das Ministerium auf Nachfrage gegeben: Ein IT-Problem der Landesmeldestelle in Kiel.
Seit dem 10.01.2021 liegt der 7-Tage-Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein unter der Marke von 100 Fällen je 100.000 Einwohner*innen, die von der Bundesregierung als kritisch bezeichnet wird – obwohl inzwischen sogar Politiker von CDU und SPD den Inzidenzwert nicht mehr als Maßstab vertreten wollen.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt (19.08.2021) landesweit gemäß der „Landesmeldestelle“ in der Christian-Albrechts-Universität bei 50,4 (gestern: 51,2). Den niedrigsten Wert von 17,0 weist der Kreis Ostholstein aus. Der landesweit höchste Inzidenzwert wird für Flensburg ausgewiesen mit 114,2. Für Stormarn werden heute 12 Neuinfektionen (gestern: 18) und eine 7-Tage-Inzidenz von 47,5 (48,7) ausgewiesen.
Für die Bewertung der Meldungen der Länder im Hinblick auf die „Notbremse“ der Bundesregierung ist wichtig zu wissen, dass dort nur die Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) zugrunde gelegt werden. Dafür übernimmt das RKI die Daten der Länder mit Verzug. Die hier dargestellten Daten des Landes Schleswig-Holstein sind somit aktueller, präziser und aussagefähiger als die Zahlen des RKI.
Insgesamt zeigen die Zahlen die sehr bemerkenswerte Entwicklung und sind weiterhin Ausdruck der Disziplin und Zurückhaltung der Menschen – trotz des Corona-Chaos der Bundesregierung und des anhaltenden Versagens des Staates auf Bundes- und Landesebene bei der Bereitstellung und Organisation von Schutzimpfungen, Impfzertifikaten, Tests, Warn-Apps, Medikamenten und der völlig unzureichenden Vorbereitung auf den Winter 2021/2022.
Daten: Landesmeldestelle, Text: Redaktion, Foto: Gerd Altmann auf Pixabay