Björn Ipsen (Foto: IHK Flensburg / Dewanger)

Die IHK will Lockdown schon vor Weihnachten

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Die IHK Schleswig-Holstein erkennt die Chance an, ein unkontrollierbares Ansteigen der Infektionszahlen noch zu verhindern. Gleichzeitig fordert sie die Landesregierung auf, eine Ungleichbehandlung der Wirtschaft wie auch einzelner Branchen zu vermeiden. Dazu Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein:

„Bislang sind unsere Unternehmen mehr durch fundierte Konzepte aufgefallen und weniger als ein auffälliger Ansteckungsort. Dennoch sind jetzt natürlich alle dazu aufgerufen, die Pandemie nach Kräften zu bekämpfen.

Wenn ein umfassender Lockdown als unausweichlich erachtet wird, kann es nur im Interesse der Wirtschaft sein, dass dieser konsequent ist, klar befristet greift und schnell kommt.“ Die IHK Schleswig-Holstein empfiehlt daher, die geplanten Verschärfungen bereits vor den Festtagen umzusetzen. Denn es sei absehbar, dass das Infektionsgeschehen vor allem an Weihnachten und zu Silvester steigt.

„Weiterhin findet das Hauptinfektionsgeschehen im privaten Umfeld statt.

Hier braucht es eine faire Abwägung. Dass man sich beliebig oft im privaten Umfeld mit wechselnden Menschen treffen darf, konterkariert alle Einschränkungen, die wir der Wirtschaft aufbürden wollen oder schon aufgebürdet haben“, sagt Ipsen.

Schließung des Einzelhandels wäre ein Schlag für die Wirtschaft

Die heute von Ministerpräsident Daniel Günther angedeuteten Maßnahmen wie die Schließung des Einzelhandels bedeuteten für diese Branche einen herben Schlag: „Gerade der stationäre Einzelhandel ist umsatztechnisch auf die Vorweihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren angewiesen. Wir bitten die Politik, diese wirtschaftliche Besonderheit anzuerkennen und den Unternehmerinnen und Unternehmen schnell, unbürokratisch und angemessen zu helfen.“ Die IHK schlägt vor, Kompensationen auf Basis von Vergleichswochen des Vorjahres zu zahlen und keinen Monatsdurchschnitt heranzuziehen.

Ideen zur Unterstützung des Einzelhandels

Ipsen: „Frau Heinolds Appell, zum lokalen Einzelhandel zu stehen, kann den Unternehmen nur dann wirklich helfen, wenn Angebote außerhalb von Ladengeschäften wie Click & Collect oder Belieferungen möglich sind. Hier appellieren wir an die Politik, vertretbare Spielräume zu öffnen“, sagt Ipsen.

Eine Inzidenzampel auf Landkreisebene wie aus Teilen der Politik gefordert, begrüßt  er als „geeignete Maßnahme in der Rückkehr zur regionalisierten Pandemiebekämpfung“.

Text, Foto: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion

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