Impfung (Foto: Angelo Esslinger auf Pixabay)

Kassenärzte fordern von der Bundesregierung die Einhaltung der zugesagten Impfstofflieferungen

65.000 Arztpraxen sind bereits für die Corona Impfungen im Einsatz

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Dr. Stephan Hofmeister Kassenärztliche Bundesvereinigung (Foto: Lopata axentis)

Aktuell beteiligten sich rund 65.000 Praxen in ganz Deutschland an der Immunisierung derBevölkerung gegen SARS-CoV-2, führte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Dr. Stephan Hofmeister, aus.

Hofmeister forderte die Einhaltung von Lieferzusagen der Impfstoffe an die Praxen, damit diese Planbarkeit für ihr Terminmanagement hätten: „Wenn die Zahl der verfügbaren Impfdosen allerdings nicht reicht, um die anstehenden Zweitimpfungen und weitere Erstimpfungen in den Praxen zugleich anzubieten, wonach es aktuell zumindest für einige Zeit aussieht, dann bringt das die Impfkampagne ins Stocken.“

Warnung vor politischer Manipulation der Impftermine für die Zweitimpfungen

Hofmeister warnte zudem vor der politisch geforderten Ausdehnung der Zweitimpfungsintervalle auf den letztmöglichen Termin: „Auch hier wird medizinisch und organisatorisch Sinnhaftes durch politisch Vordergründiges übersteuert.“ Die zugrunde liegende Ursache für diese Regelung sei am Anfang der Impfkampagne zu suchen, als nicht sichergestellt worden sei, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe.

„Die Impfkampagne darf keine Achterbahnfahrt zu Lasten von Patienten und Praxen sein!“, appellierte Hofmeister. „Hier bedarf es Verlässlichkeit und der vollen Unterstützung der Praxen seitens der Politik, damit Deutschland beim Impfen nicht aus der Kurve fliegt.“

Hoher Beitrag der Arztpraxen an Behandlungen, Testungen und Impfungen

Als Beleg führte Hofmeister verschiedene Kennzahlen an: So seien bis heute 93 Prozent der Covid-19-Infizierten ambulant behandelt worden und hätten nicht ins Krankenhaus gemusst. Auch etwa 90 Prozent aller PCR-Tests seien in vertragsärztlichen Praxen durchgeführt worden. Von Februar bis Ende Dezember 2020 habe es insgesamt knapp 20 Millionen ambulante Behandlungen im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion gegeben. „Und nun folgen die Impfungen gegen Covid-19, bislang schon fünf Millionen allein in den Praxen“, so der KBV-Vize.

Text: Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) / Redaktion, Fotos: Angelo Esslinger auf Pixabay, Lopata axentis

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