Offenbar ist in Kiel inzwischen aufgefallen, dass viele Bürger*innen kein Verständnis haben, dass Regierung und Ärzteorganisation ausgiebig über Einschränkungen für Bürger sprechen – aber die effiziente Organisation für bürgernahes Impfen schleifen lassen und die Auffrischungsimpfungen nur zögerlich angehen. Vor diesem Hintergrund haben die Kassenärzte in SH heute folgende Erklärung veröffentlicht:
Angesichts der aktuellen Corona-Situation mit zunehmender Inzidenzlage ist es verständlich, wenn viele Menschen eine Auffrischungsimpfung so schnell wie möglich haben möchten.
Mit Hochdruck arbeitet die Kassenärztliche Vereinigung gemeinsam mit Land und Kommunen an einer Struktur, die zeitnah vollständig stehen und uns in die Lage versetzen wird, spätestens bis Ende Februar allen Bürgerinnen und Bürgern in Schleswig-Holstein die Drittimpfung anzubieten. Diese gemeinsame Aktion von Vertragsärzten, stationären Impfstellen des Landes und der Kreise und mobiler Impfteams wird dafür sorgen, dass wir bei den Auffrischungsimpfungen noch schneller und noch effizienter vorankommen
Die KVSH appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, bitte Ruhe zu bewahren und die üblichen Corona-Regeln einzuhalten. „Unsere Vertragsarztpraxen beteiligen sich mit Hochdruck an der Impfkampagne und haben momentan mit einer Fülle von Infekten zusätzlich zu tun. Helfen Sie mit, die Praxen zu entlasten, indem Sie von Impfdiskussionen am Telefon absehen und die Möglichkeiten nutzen, sich vorab zu informieren, ob Sie bereits für eine Auffrischungsimpfung in Frage kommen“, so die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Dr. Monika Dr. Schliffke.
Nach wie vor gilt: Die Auffrischungsimpfungen können frühestens 6 Monate nach Ende der Grundimmunisierung erfolgen. Hinzuweisen ist darauf, dass der Impfschutz nicht automatisch nach sechs Monaten vollständig verschwindet, sondern auch die Grundimmunisierung weiterhin schützt. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Impfschutz insbesondere bei hochbetagten Menschen und Personengruppen mit einem geschwächten Immunsystem nachlassen und durch eine Auffrischungsimpfung wieder deutlich erhöht werden kann.
Text: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: Angelo Esslinger auf Pixabay