Bildungsministerin Karin Prien hat die Schulleitungen und Kollegien gebeten, sich rechtzeitig auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten, die im Januar 2021 für die Schulen relevant werden könnten.
„Der Unterricht in Präsenz hat unverändert hohe Priorität“
Diese Überzeugung wird uns leiten bei der Betrachtung des Infektionsgeschehens Anfang Januar und den sich daraus abzuleitenden Konsequenzen“, hieß es in einem Schreiben, das am 15. Dezember 2020 an die Schulen versandt wurde.
Die Ministerin machte deutlich, dass sich die Organisation des Schulbetriebs ab dem 11. Januar 2021 nach den aktuellen Inzidenzzahlen und den Beschlüssen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder richten müsse. „Wir werden das weitere Vorgehen über den Jahreswechsel vorbereiten und dazu auch wie bisher die Expertise des wissenschaftlichen Beirates einbeziehen“, so die Ministerin.
In ihrem Ausblick beschrieb Ministerin Prien drei mögliche Szenarien, wobei sie hervorhob, dass „anders als in der Ausnahmesituation vor den Weihnachtsferien in allen drei Szenarien der Unterricht nach den Fachanforderungen und den schulinternen Fachcurricula erfolgt“:
- Szenario Distanzunterricht
Sollte das Infektionsgeschehen Präsenz auch ab 11. Januar 2021 noch nicht zulassen, müssen die Schulen Distanzunterricht gemäß „Handlungsplan für Schulen im Quarantänefall und zur Vorbereitung des Hybrid- bzw. Distanzlernens“ vom 1. Oktober 2020 durchführen und alle Jahrgänge gemäß dem schulischen Konzept für Unterricht in Distanz mit Unterrichtsangeboten versorgen, solange die Infektionslage dies erfordert. Notbetreuungsangebote müssen dann parallel sichergestellt werden
Für Abschlussklassen können abweichende Regelungen gelten. - Szenario Präsenzunterricht
Sofern sich das Infektionsgeschehen durch den Lockdown entsprechend positiv entwickelt hat, wird der Präsenzbetrieb für alle Jahrgänge gemäß „Rahmenkonzept Schuljahr 2020/21: Ein Schuljahr im Corona-Regelbetrieb“ wieder aufgenommen. - Szenario Mischformen
Sollte das Infektionsgeschehen teilweise zurückgegangen sein oder nur noch in einzelnen Regionen keinen uneingeschränkten Präsenzbetrieb zulassen, müssen verschiedene Formen des Unterrichtens umgesetzt werden. Der Unterricht wird je nach Infektionsgeschehen im Land bzw. ggf. nur an einzelnen Standorten als Distanzunterricht oder in gemischter Form stattfinden. Regelmäßig sollen daher in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden die Jahrgänge 1 – 7 sowie die Abschlussklassen am Präsenzbetrieb teilnehmen. Für die übrigen Jahrgänge der Sekundarstufe I ist Unterricht im Wechselmodell (rollierender Präsenzunterricht) vorgesehen. Schülerinnen und Schüler im Einführungsjahrgang und in Q1 werden in Distanz unterrichtet.
Die Ministerin hob hervor, welch außergewöhnliches Jahr die Schulen erlebt hätten
Abgesehen von der ständigen Sorge um die Gesundheit von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern hätten Schulaufsicht, Schulleitungen und Kollegien immer wieder sehr kurzfristig auf das Pandemie-Geschehen reagieren, entscheiden und handeln müssen.
Digitalisierung der Schulen in Arbeit: „Es ist noch lange nicht alles gut“
Ministerin Prien: „Unser gesamtes Land erlebt gerade einen historischen Innovationsschub. Zum Ende des Jahres hat fast jede Schule im Land ein Lernmanagementsystem, immer mehr Lehrkräfte bilden sich fort und die digitale Infrastruktur wird mit Hochdruck ausgebaut – es ist noch lange nicht alles gut, aber wir kommen gemeinsam jede Woche weiter voran, in Qualität und Geschwindigkeit wie nie zuvor. Sie betonte weiter: „Wichtige Erkenntnisse für den weiteren Weg werden uns die Distanzlernübungstage bringen, die von uns eingehend ausgewertet werden.“
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Redaktion, Foto: Frank Peter