Bildungsministerin Karin Prien: „Je eher wir unter eine landesweite Inzidenz von 50 kommen, desto früher können wir die Schulen wieder für alle Schülerinnen und Schüler öffnen“
Als „besonders hart und einschneidend für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern, aber zugleich als notwendig“, bezeichnete Bildungsministerin Karin Prien die jüngsten politischen Beschlüsse zum Lockdown. „Die Schulschließungen jetzt und der harte Lockdown dienen dazu, möglichst schnell und dauerhaft unter eine landesweite Inzidenz von 50 zu kommen. Je eher wir dieses Ziel erreichen, desto eher können wir die Schulen wieder für alle Schülerinnen und Schüler öffnen“, sagte sie im schleswig-holsteinischen Landtag. Der Präsenzunterricht habe auch weiterhin Priorität für die Landesregierung. Ministerin Prien: „Selbst das beste Lernmanagementsystem und optimale Videokonferenzsysteme können das Erleben gemeinsamen Lernens im Klassenraum nicht ersetzen.“
Zunächst bleiben die Schulen in Schleswig-Holstein bis Ende Januar geschlossen
Es wird lediglich eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 angeboten. Die Notbetreuung umfasst auch die Ganztagsangebote. Die Gebühren für den Ganztag werden für diejenigen Schülerinnen und Schüler erstattet, die nicht in der Notbetreuung sind. Die Abschlussjahrgänge werden entsprechende Lern- und Vorbereitungsangebote in den Schulen in Präsenz bekommen. Dabei werden diese allerdings in Kleingruppen mit Abstand und Hygienekonzept unterrichtet und es gilt natürlich weiterhin die Maskenpflicht. Die Abschlussjahrgänge der Berufsbildenden Schulen bekommen bei der Umsetzung die gebotene Flexibilität, die sie brauchen. Alle anderen Schülerinnen und Schüler werden auf Distanz lernen. Ob nun durch digitalen Unterricht im Videochat, ob durch unser Lernmanagementsystem oder auf anderem Wege.
Dies sei, so Ministerin Karin Prien, deutlich besser an den Schulen zu schaffen als im Frühjahr. Land, Schulträger und die Schulen hätten in den vergangenen Monaten hart dafür gearbeitet und viel investiert. „Ich möchte ausdrücklich betonen: Es geht dabei nicht darum, eine Alternative für den normalen Präsenzunterricht zu schaffen. Es geht darum, die Schäden so gering wie möglich zu halten“, betonte sie. „Lernen auf Distanz ist etwas völlig anderes, als die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben. Unser Digitalpakt, unsere Fortbildungen, unsere Fachanforderungen. All das zielte in den vergangenen Jahren darauf ab, die Digitalisierung in die Schulen zu holen, nicht etwa, die Schülerinnen und Schüler außerhalb der Schulen zu unterrichten.“
Sie verwies zugleich auf einen überarbeiteten Corona-Reaktionsplan. Zukünftig werden in Landkreisen, in denen die Inzidenz über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 7 automatisch in den Wechselunterricht gehen. Ministerin Prien: „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin eine inzidenzabhängige Maskenpflicht in unseren Schulen umsetzen.“ Außerdem sei ein eigenes Dashboard für unsere Schulen entwickelt worden, mit dem Infektionsfälle, Quarantänen und Ausfälle im Präsenzunterricht erfasst und ausgewertet werden können. Das sei seit Anfang Dezember in der Erprobung und solle demnächst über die Homepage des Bildungsministeriums für die Öffentlichkeit bereitgestellt werden.
Ministerin Prien eröffnete den Schülerinnen und Schülern eine Perspektive für Februar. „Abhängig vom Infektionsgeschehen und der Beschlusslage von Bund und Ländern wollen wir spätestens ab dem 1. Februar die Schulen wieder schrittweise für den Präsenzunterricht öffnen. Die Priorität liegt bei den Kleinsten in der Grundschule und bei den Abschlussklassen.“
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Redaktion, Foto: Frank Peter