Bildungsministerin Karin Prien (Foto: Frank Peter)

Zusätzliches Geld für den Vertretungsfonds und die pädagogische Umsetzung digitaler Maßnahmen an Schulen, mehr Stellen für Quereinsteigerinnen und –einsteiger und für deren Betreuung und mehr Geld für Teilzeiterhöhungen – rund 7,5 Millionen Euro ist das Unterstützungsprogramm des Landes für die Schulen wert. „Corona stellt uns alle und insbesondere die Schulen im ganzen Land vor immense Herausforderungen, aber wir lassen sie damit nicht allein“, sagte Bildungsministerin Karin Prien heute.

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Es sei das gemeinsame Ziel, dass so viel wie möglich Präsenzunterricht gestaltet werden könne. „„Damit wir das schaffen, auch wenn Corona-bedingt nicht alle Lehrkräfte eingesetzt werden können, bedarf es zusätzlicher finanzieller Mittel, die uns vom Parlament jetzt für die Aufstockung des Vertretungsfonds zur Verfügung gestellt worden sind. Das ist eine gute Nachricht für alle““, so Prien.

4,45 Millionen Euro stehen ab sofort bis zum Ende des Jahres bereit für Vertretungslehrkräfte aber auch für Unterstützungskräfte, die Aufsichtstätigkeiten übernehmen können, insbesondere in Lerngruppen, die in der Schule in digitaler Form auf Distanz unterrichtet werden, so dass bis Ende Dezember Besetzungen im Umfang von 270 Stellen vorgenommen werden können. In diesem Zusammenhang warb die Ministerin besonders um Studierende: „„Das ist gerade in der jetzigen Zeit, in der viele Verdienstmöglichkeiten für Studierende weggebrochen sind, ein interessantes Angebot““, sagte sie und verwies auf die Homepage des Ministeriums, auf der in Kürze die Bewerbungsmodalitäten bekannt gemacht werden.

In den vergangenen Monaten ist, nach den Worten von die Ministerin Prien, die technische Ausstattung der Schulen enorm vorangekommen. Aber auch die pädagogische Begleitung der Digitalisierung und die Entwicklung schulspezifischer Lösungen müsse weiter ausgebaut werden. „„In einem ersten Schritt werden wir dafür jetzt bis zum Ende des Jahres insgesamt weitere 2 Millionen Euro für weitere Lehrkräfte bereitstellen, die die Medienkonzeption weiter entwickeln sollen““, sagte die Ministerin.

Zur Verbesserung der Unterrichts- und Betreuungssituation stehen zudem rund 520.000 Euro zur Verfügung für Lehrkräfte, die ihr Teilzeitkontingent in diesem Schuljahr erhöhen oder für Lehrkräfte, die wegen Corona ihr geplantes Sabbatjahr zurückgenommen haben. „„Auch dadurch ergeben sich an den einzelnen Schulen viele zusätzliche Unterrichtsstunden und dafür bin ich den Lehrkräften ausgesprochen dankbar““, betonte die Ministerin. Das Unterstützungsprogramm umfasst außerdem die zusätzliche Einstellung von 50 Quereinsteigerinnen und -einsteigern. „„43 Stellen davon sind bereits besetzt““, freute sich die Ministerin und verwies darauf, dass für die Betreuung dieser Kräfte fünf zusätzliche Studienleitungen beim Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt werden.

Eine weitere Personalverbesserung ergibt sich durch die Aufstockung der Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr Schule in Höhe von 460.000 Euro. „„Damit können wir 45 weitere Plätze an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen bereit stellen““, sagte Karin Prien.

„Unabhängig von diesen Regelungen, gilt seit Beginn des Schuljahres auch ein neuer Leitungszeiterlass, der die Schulen gegenüber dem bisher geltenden Erlass von 2010 um Ermäßigungsstunden im Umfang von insgesamt rund 163 Stellen – verteilt auf die Jahre 2020 und 2021 – zusätzlich entlastet“, erläuterte Prien.

So würden zum Schuljahr 2020/2021 zunächst rund 90 Stellen (davon rund 50 Stellen für die Schulleitungen und rund 40 Stellen für stellvertretenden Schulleitungen allgemeinbildender Schulen) und zum Schuljahr 2021/2022 weitere rund 73 Stellen für verschiedene andere Leitungs- und Koordinierungsaufgaben an allgemeinbildenden Schulen und Förderzentren zusätzlich zur Verfügung gestellt. Außerdem müssten Schulleitungen und Stellvertretungen künftig nur noch mindestens vier Stunden pro Woche unterrichten, das ist eine Stunde weniger als bisher. „„Damit schaffen wir gerade in diesen schwierigen Zeiten, die viel organisatorischen Aufwand mit sich bringen, eine deutliche Entlastung für die Schulleitungen““, betonte Prien. Bildung sei ein Schwerpunkt dieser Landesregierung, in der jetzigen Situation mehr denn je, „„mit unserem Unterstützungsprogramm geben wir unseren Schulen eine gute Perspektive, um durch diese schwierige Zeit zu kommen““, sagte Prien.

Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Redaktion, Foto: Frank Peter

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