Schülerin am PC (Foto: Steven Weirather auf Pixabay)

„Die Schulen brauchen zur Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen einen klaren Plan, verlässliche Regelungen und viel mehr Ressourcen!“

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Das ist das Fazit einer öffentlichen digitalen Diskussion des Arbeitsforums Bildung des SPD-Kreisverbands Stormarn. Durmis Özen, Sprecher der SPD- Bildungspolitiker*innen hatte  Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern zu einem Gespräch über das Thema „Schulstart nach den Ferien“ eingeladen. Als fachkompetente Gesprächspartner*innen waren die Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Andrea Aust, sowie der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat,  live dabei.

Andrea Aust (Foto: GEW)
Pia Dietz (Foto: privat)

 

Durmis Özen Palma (Foto: Bernd Marzi)
Martin Habersaat (Foto: Jan C. Schultchen)

 

Viele Probleme an den Schulen

Aus den unterschiedlichen Erfahrungen der Anwesenden wurden eine ganze Reihe von aktuellen und sich künftig noch zeigenden Problemen vorgetragen. Für die Schüler*innen sind es nicht nur Lücken beim Wissenserwerb, sondern auch Brüche in der sozialen und persönlichen Entwicklung in der Zeit des Home-Schoolings; das Fehlen des Zusammenseins beim Lernen und in der Freizeit hinterlasse Spuren in der psychosozialen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Gleichwohl gibt es auch pfiffige Ideen: so bildeten jüngste wie ältere Schüler*innen kleine Gruppen, um gemeinsam die Aufgaben zu Hause zu bearbeiten. „Allerdings gibt es auch eine gewisse Zahl von Kindern, die einfach verloren gegangen sind, wo wir als Schule plötzlich keinen Kontakt mehr zu den Kindern und Eltern bekommen“, berichtet Andrea Aust von der GEW.

Besonders für die Abschlussklassen gibt es viele Unklarheiten bei der Benotung

Klare Richtlinien des Bildungsministeriums sind Fehlanzeige. Das häufige Hin und Her bei den Vorgaben aus dem Ministerium verwirre nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die Lehrkräfte. Kaum haben die Schulleitungen einen Plan aufgestellt, wie der Unterricht in den kommenden Tagen laufen soll, muss er aufgrund neuer Vorgaben aus Kiel wieder verworfen werden. „Unklarheiten gibt es besonders bei dem Ablauf, den Anforderungen und den Benotungen bei den Schulabschlussprüfungen“, klagte die Kreis-Schülersprecherin Pia Dietz aus Ahrensburg, „Dem Ministerium fehlt eine klare Linie!“

Die Lehrkräfte wurden von den Eltern und Schüler*innen in der Runde überwiegend gelobt

Sie würden sich sehr engagieren, um die Situation für die Schüler*innen zu erleichtern. Dabei sind sie übermäßig gefordert: sie müssen nicht nur gleichzeitig das Testen organisieren und beaufsichtigen, Präsenzunterricht und Home-Schooling parallel vorbereiten und die Ergebnisse überprüfen, den Kontakt zu den Kindern halten und das bei ständig wechselnden Schüler*innengruppen.

Fehlende Planung und Vorsorge der Landesregierung in der Corona Krise

Ein Vater konnte nicht verstehen, dass das Land nicht vom Beginn der Pandemie an massiv für Planung, personelle Ressourcen und Strategien gesorgt habe. „Bei uns in der Firma wurde sofort im März 2020 entsprechend geplant und gehandelt – vom Home-Office bis zu den letzten Arbeitsabläufen. Bei der Schule sieht man nur ein ratloses Hinterherlaufen hinter der Entwicklung, in vielen Städten fehlt Glasfaserkabel und in den Schulen WLAN, wie soll das funktionieren?“

Schleswig-Holstein hinkt beim Digitalpakt hinterher

Martin Habersaat bedauerte, dass viele Vorschläge der SPD-Landtagsfraktion vom Ministerium abgebügelt wurden. „Unsere Anträge werden entweder abgelehnt oder durch Anträge von CDU, FDP und Grüne ersetzt, in denen schlicht das Handeln der Ministerin gelobt wird. Das ist zu wenig. Bei der Umsetzung des Digitalpakts zum Beispiel liegt Schleswig-Holstein auf dem letzten Platz.“

Text: Arbeitsforum Bildung der SPD Stormarn / Redaktion, Fotos: Steven Weirather auf Pixabay, GEW, Bernd Marzi,  Jan C. Schultchen, privat

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