Michael Eckstein mit dem Wahlzeettel für den Seniorenbeirat (Foto: Ahrensburg-Portal)

Am 22.02.2021 findet die Wahl zum Ahrensburger Seniorenbeirat statt. Der Beirat soll satzungsgemäß 15 Personen umfassen. Insgesamt 26 Bürgerinnen und Bürger haben sich beworben (unser Bericht) Wir haben die Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen, sich auf dem Ahrensburg-Portal vorzustellen. Heute

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Fünf Fragen an Hans-Georg Schreyer

Hans-Georg Schreyer (Foto: privat)

Welche Verbindung haben Sie zu Ahrensburg – wie lange leben Sie schon hier?

Meine Frau und ich sind vor vier Jahren nach Ahrensburg gezogen und haben zu diesem Zeitpunkt hier in Ahrensburg geheiratet. Zuvor waren wir von Großhansdorf berufsbedingt kurzzeitig nach Bad Segeberg gezogen. Wir fühlten uns allerdings in der Ahrensburger Region wohler. Deswegen haben wir unsere Zelte hier erneut aufgeschlagen und möchten auch nicht mehr weg.

Welche Lebens- und Berufserfahrung bringen Sie mit?

Als einziges Kind meiner Eltern bin ich in einer großen Familie aufgewachsen (meine Mutter hatte acht Geschwister). Ich selbst bin Vater von zwei erwachsenen Kindern sowie zwei Enkelkindern. Außerdem habe ich zwei Stieftöchter mit einem weiteren Enkelkind. In unserer großen Familie gibt es eine vielfältige Bandbreite von persönlichen Eigenschaften und Interessen.

In diesem schönen bunten Umfeld habe ich erfahren, wie inspirierend es ist, aufgeschlossen mit unterschiedlichsten Impressionen aus dem Lebensumfeld umzugehen. Ich selbst bringe mich gern ein um zum Wohl meiner Mitmenschen beizutragen.

Meine Berufserfahrung stammt hauptsächlich aus einem internationalen Elektronik Konzern, mit Sitz in Japan. Dort bin ich seit fast 30 Jahren beschäftigt und verantworte den Umsatz mit eigenständigen Handels- sowie Servicepartnern im Norden Deutschlands.

Durch diese Jahrzehnte lange Erfahrung bei Verhandlungen die ich im Konzern meines Arbeitgebers mit internen sowie externen Partnern zu führen habe, besitze ich über viel Erfahrung komplexe Problemstellungen zu erkennen, meine Interessen dabei darzustellen und auch diese in schwierigen Situationen zu vertreten.

Das bereitet mir sehr viel Freude, auch wenn es mitunter anstrengend ist interkulturelle (Asien/Europa) sowie generationsbezogene (junge digitale Generation / ältere reale Generation) Unterschiede zu berücksichtigen. Dieses Wissen möchte ich für den Seniorenbeirat nutzen, um die Interessen der Senioren zu vertreten.

Wo sehen Sie Verbesserungsbedarfe und -möglichkeiten für Senioren in Ahrensburg?

Generell: Lösungen, die möglichst lange ein eigenständiges Leben ermöglichen, das maximale Gesundheit sowie Sicherheit, Unterhaltung und soziale Kontakte möglich macht.

Im Detail: Ich möchte die Stadt gerne dazu ermuntern, Seniorenwohnungen nicht nur um die Seniorenheime herum zu bauen, sondern Generationen zu durchmischen, um Wohnvielfalt zu bewahren. Pflege im Bedarfsfall und Unterstützung bei alltäglichen Dingen.

Das kann zum Beispiel ein Mittagstisch im Seniorenheim sein oder das Angebot von Menschen, die Einkäufe im Supermarkt erledigen. Für Städte und Gemeinden bedeutet das konkret, vermehrt in kleinere Wohnungen sowie in Pflege- und Sozialdienste zu investieren.

Auf all diese Entwicklungen müssen Städte und Gemeinden rechtzeitig reagieren und sich mit dem Zuwachs der Senioren aus den geburtenstarken Jahrgängen und ihren weiteren Bedürfnissen mitentwickeln.

Mobilität ist einer der weiteren Schlüsselfaktoren, denn mobil sein bedeutet, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Inbegriff dieser Mobilität im Alter ist zum Beispiel der Rollator. Ich gehe davon aus, dass wir diesen in den kommenden Jahren immer häufiger auf den Straßen sehen werden.

Absenkungen an den Gehsteigen und glatte Straßenflächen ohne Kopfsteinpflaster machen es möglich, sich mit diesem Fahrzeug barrierefrei fortzubewegen.

Als sinnvoll erachte ich auch die Einrichtung von Hol- und Bringtaxis, die nach Bedarf gebucht werden können. Ebenso sind Shuttlebusse an den Wochentagen zu den wichtigen Ärzten sowie zu Naherholungsgebieten eine nützliche Ergänzung des öffentlichen Verkehrs.

Warum wollen Sie ehrenamtlich im Seniorenbeirat mitwirken?

Ich möchte im Alter nicht hauptsächlich von jüngeren politischen Gestaltern / Meinungsbildnern wahrgenommen werden, die keine Ahnung von den wirklichen Bedürfnissen der SeniorInnen haben.

Daher ist es mir wichtig die Interessen meiner Altersgruppe selbst sinnvoll zu vertreten damit die auch wahrgenommen werden.

Für welches Thema wollen Sie im Seniorenbeirat selbst aktiv werden?

Die alternde Gesellschaft erfordert ein Umdenken in der Stadtplanung. Menschen wollen so lange wie möglich mobil bleiben, soziale Kontakte pflegen und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Dafür braucht es alltagstaugliche Unterstützung/Umsetzungen von Maßnahmen für die Praxis.

Für mich gibt es allerdings nicht lediglich ein einziges Thema, für das ich aktiv sein möchte. Meine Themen sind die, welche ich zuvor beschrieben habe. Diese sind sicherlich nicht vollständig da sich unser Leben gerade rapide verändert. Es werden weitere Themen hinzukommen, für die ich mich gerne im Sinne von uns Senioren gegenüber von Entscheidungsträgern in Verwaltung, Politik und anderen Einrichtungen einsetzen möchte.

Interview: Ahrensburg-Portal, Foto: privat

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