Knud Bielefeld mit seinem Buch zu Vornamen (Ahrensburg-Portal

Einmal im Jahr wird Knud Bielefeld aus Ahrensburg bundesweit in den Medien zitiert: Zum Jahreswechsel veröffentlicht der Informatiker, der in der IT der HASPA arbeitet, die Hitliste der beliebtesten Vornamen der neu geborenen Deutschen. Wir haben dies zum Anlass für ein Interview mit Knud Bielefeld genommen.

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Sechs Fragen an Knud Bielefeld

Welche Vornamen sind bei den Eltern in Deutschland am beliebtesten?

Im Jahr 2021 waren Emilia und Matteo am beliebtesten. Die Hitliste der Vornamen ändert sich jährlich: Im Vorjahr lagen Mia und Noah vorne. Im letzten Jahrzehnt waren Emma und Ben besonders beliebt.

Wie ermitteln Sie die Daten für die beliebtesten Vornamen?

Das ist echte Fleißarbeit. Es gibt keine zentralen Register, die man auswerten könnte. Klassischerweise bekommen wir die Daten von den Neugeborenen-Stationen der Geburtskliniken in ganz Deutschland. In Corona-Zeiten haben wir die Daten vor allem von den Standesämtern bekommen. Für das Jahr 2021 haben wir knapp 230.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet. Für die Erhebung habe ich Unterstützung von einem kleinen Team. Die Auswertungen erstelle ich in meiner Vornamens-Datenbank.

Was motiviert Sie, jährlich die Babynamen zu erfassen und auszuwerten?

Mir war aufgefallen, dass mein Vorname relativ ungewöhnlich ist im Vergleich zu meinen Altersgenossen. Daher habe ich recherchiert und eine erste Liste erstellt. Als ich eine erste Namensliste 2003 auf meiner Website veröffentlichte, war die Resonanz groß. Danach habe ich die Erhebung über die Jahre ausgebaut und systematisiert.

Was ist für einen „guten“ Vornamen wichtig?

Die Auswahl des Vornamens ist für die Familien meistens ein wichtiger Punkt. Am besten geht man das aus der Perspektive an, dass das Kind mit dem Vornamen gut zurecht kommen soll – in der Schule, im Leben und im Beruf. Daher spricht viel dafür, auf einen guten Klang und Schreibweise zu achten und darauf, dass der Name gut auszusprechen ist.  Wie oft der Vorname in Deutschland vorkommt ist weniger wichtig. Daher kann man genauso gut einen Vornamen wählen, der aktuell beliebt ist, wie auch einen seltenen Vornamen.

Woher bekommen Eltern Informationen, wenn sie den Vornamen suchen?

Die beliebtesten Vornamen der letzten Jahrzehnte für Deutschland habe ich auf meine Website gestellt. Dort gibt es auch einen Blog mit Tipps. Darüber hinaus finden die Familien dort die App „Horstomat“.

Im letzten Jahr habe ich zusammen mit Annemarie Lüning das Wichtigste in einem Buch veröffentlicht.

Welchen Vornamen haben Sie für Ihren Sohn gefunden?
Mein Sohn heißt Erik

Weitere Informationen
Die Website von Knud Bielefeld hat die Adresse www.beliebte-vornamen.de

Das Buch hat den Titel „So will ich heißen – Das Norddeutsche Namensbuch“, 152 Seiten, Verlag Vitolibro,
9,95 Euro, ISBN 978-3869401423

Text: Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal

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