DRK-Landesverband sucht nach neuen Wegen gegen den Fachkräftemangel im Pflegebereich: Wie ist die Pflegefachkräfteausbildung im Ausland?
Das Deutsche Rote Kreuz in Schleswig-Holstein betreibt zahlreiche Pflegeeinrichtungen. Da der Bedarf an geeigneten Fachpflegekräften immer mehr steigt und das DRK die Betreuung seiner Bewohner und Patienten sicherstellen will, haben sich die Vorstände des DRK-Landesverbandes, Anette Langner und Ralph Schmieder mit dem Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Stormarn, Udo Finnern, die Qualität der Fachpflege-Ausbildung und die Sprachenausbildung in Manila (Philippinen) vor Ort angeschaut.
Auf der viertägigen Reise konnten viele gute Eindrücke gesammelt werden, die die Pflegefachkräfteausbildung, die ein vierjähriges-Bachelor Studium auf den Philippinen ist, mit sich bringt.
Annette Langner (Sprecherin des Vorstandes): „Die hohe Motivation, die die angehenden Fachpflegekräfte vor Ort mitbrachten, war beeindruckend für uns. Das vierjährige Bachelor Studium in Manila umfasst ein Jahr praktisches arbeiten in einer staatlichen Pflegeeinrichtung, um das erlernte Umzusetzen und die Qualifizierung als Pflegefachkraft zu erhalten.“ Damit brächten philippinische Fachkräfte sehr gute fachliche Voraussetzungen mit, um in Deutschland in diesem Bereich zu arbeiten.
Wie Ralph Schmieder ergänzt, fehlen in Deutschland zwischen 25.000 und 50.000 Fachkräften, insbesondere da es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber gebe. Das DRK setze sich daher schon seit langem insbesondere gegenüber der Politik dafür ein, dass der Beruf als Pflegekraft attraktiver gemacht werde. Allerdings könne die Lücke an Fachkräften selbst dann nicht geschlossen werden, wenn die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in den nächsten Jahren deutlich steige. Daher müsse man sich auch auf anderen Märkten – wie zum Beispiel den Philippinen – nach geeignetem Personal umschauen.
Die gute fachliche Ausbildung der philippinischen Fachkräfte müsse allerdings um das Erlernen der deutschen Sprache ergänzt werden, betonte Langner. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse sei ein Einsatz der Fachkräfte in Deutschland nicht möglich. Daher prüfe das DRK jetzt, welche Möglichkeiten es gebe, mögliche zukünftige Pflegefachkräfte von den Philippinen mit den notwendigen Sprachkenntnissen auszustatten.