Politische Unruhen in Bolivien (Foto: BürgerStiftung Region Ahrensburg)

Gap Year in Bolivien: Tim erlebt in Bolivien politisch bewegte Zeiten

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Tim aus Ahrensburg verbringt ein Auslandsjahr im Freiwilligendienst mit einem Stipendium der BürgerStiftung Region Ahrensburg in Bolivien. Er berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu seinem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern kann man im Schüleraustausch Blog lesen. Wir haben ihn interviewt:

Die Wahlen in Bolivien

Im Oktober 2019 fanden die Präsidentschaftswahlen in Bolivien statt. Nach der ersten Auszählung hätte es zwischen Evo Morales und Carlos Mesa eine Stichwahl geben müssen.

Proteste nach den Wahlen

Bei der Berichterstattung über die Wahl gab es eine 24stündige Unterbrechung, nachdem eine Stichwahl wahrscheinlich geworden war. Als die Berichterstattung weiter ging, lag Morales weit genug vorne, um Präsident zu werden.

Daraufhin gab es viele Straßenblockaden und Proteste überall in Bolivien. Das hieß für mich, dass ich nicht zur Arbeit oder zum Fechten gehen konnte. Morales hat sich später zum Präsidenten erklärt und wurde nach der kompletten Auszählung vom obersten Wahlgericht zum Präsidenten erklärt.

Zuerst hier in Cochabamba, später auch in anderen Städten schlossen sich die Polizisten den Morales-Gegnern an. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) veröffentlichte einen Bericht über die Wahlprüfung. Es wurde empfohlen, wegen schweren Unregelmäßigkeiten die Wahl zu wiederholen. Daraufhin ist Moral zurückgetreten und hat später politisches Asyl von Mexiko erhalten.

Die Übergangsregierung in Bolivien

Jeanine Áñez ließ sich vom Parlament zur Übergangspräsidentin erklären. Die Übergangspräsidentin muss innerhalb von 90 Tagen Neuwahlen organisieren. Am 14. November verabschiedete sie ein Dekret, das den Einsatz des Militärs gegen Proteste befiehlt und Sicherheitskräfte vor der Justiz schützt.

Danach war es in der Gegend, in der ich wohne und auch da, wo ich arbeite, wieder ruhig und es gab keine Straßenblockaden mehr, sodass ich wieder arbeiten konnte. In Cochabamba gibt es im Süden und Osten noch Straßenblockaden und Unruhen.

Seit es keine oder kaum Polizei gibt, sind randalierende Gruppen unterwegs, was vor allem in La Paz problematisch ist. Dort ist es noch ziemlich gefährlich und die Lebensmittelversorgung ist problematisch. So gibt es zum Beispiel kein Fleisch. Hier in Cochabamba gibt es mehrere Hähnchenfarmen, somit gibt es hier Fleisch. Mit jedem Tag wird es hier normaler. Ich bin gespannt, wie es bei den nächsten Wahlen aussehen wird.

Tims Fazit nach drei Monaten

Ich bin trotzdem ziemlich zufrieden mit meinen ersten Monaten hier. Inzwischen ist mein Spanisch schon besser und ich fühle mich auch hier zuhause.

Gute Informationen zu Schüleraustausch und Gap Year

gibt es im Netz im Schüleraustausch-Portal (www.schueleraustausch-portal.de) und auf den bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt. Orte und Termin: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei. Die nächste AUF IN DIE WELT-Messe findet am 11.01.2020 in Hamburg statt.

Foto: Gap Year mit Stipendium: Unruhen in Bolivien
Text, Foto: BürgerStiftung Region Ahrensburg / ME

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