Sabine Sütterlin-Waack (Foto: Frank Peter)

Die Versorgung von gewaltbetroffenen Frauen in Schleswig-Holstein soll unter anderem durch eine Verstetigung und Erhöhung der durch das Land zur Verfügung gestellten Mittel weiter verbessert werden.

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Das folgt aus den Ergebnissen einer Bedarfsanalyse, die Innen- und Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack im Rahmen einer virtuellen Abschlussveranstaltung mit Vertreterinnen von Frauenhäusern und weiteren Frauenfacheinrichtungen, Gleichstellungsbeauftragten, frauenpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen und des mit der Analyse beauftragten Instituts diskutiert hat.

Finanzierung der Hilfeeinrichtungen muss verbessert werden

Ziel der Analyse war festzustellen, in welchen Bereichen der ambulanten und stationären Hilfe noch Verbesserungen möglich und nötig sind. Beispielsweise wurde erkannt, dass das derzeitige Finanzierungssystem in Bezug auf Planbarkeit und Transparenz zu Unsicherheiten geführt hat. So waren bislang für Frauenfacheinrichtungen im Haushalt über das FAG jährlich 5,6 Millionen Euro sicher eingeplant. Weitere Mittel von jährlich 324.000 Euro für eine Erhöhung der Platzkostenpauschale und 30 zusätzliche Frauenhausplätze waren ursprünglich bis Ende 2020 befristet.

Sütterlin-Waack: „Diese Mittel möchten wir nun verstetigen. Darüber hinaus sind weitere Erhöhungen für unsere Frauenfacheinrichtungen vorgesehen. Denn insgesamt können diese sich ab diesem Jahr auf eine jährliche Mittelzuweisung von 7,5 Millionen Euro verlassen, die ab 2022 darüber hinaus mit 2,5 Prozent dynamisiert werden.“

Stärkung von Prävention und Öffentlichkeitsarbeit geplant

Konkrete Umsetzungen werden nun mit den Beteiligten abgestimmt. Ein Ziel ist dabei die Stärkung von Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Hier werden zukünftig mehr finanzielle Mittel eingesetzt. Auch eine dauerhafte Erhöhung der Frauenhausplätze wird diskutiert.

Hilfe finden betroffene Frauen unter folgenden Kontakten:

  • Das Bundeshilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung erreichbar. Hier finden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung Unterstützung.
  • Die Nummern der Frauenfachberatungsstellen und Notrufe in Schleswig-Holstein sind unter lfsh.de/beratungsstellen abrufbar.
  • Männer und Frauen, die befürchten selbst gewalttätig zu werden oder bereits gewalttätig sind, finden Beratungsangebote unter soziale-strafrechtspflege.de oder unter 0431 / 26097648
  • Seit kurzem steht darüber hinaus mit „text us!“ in SH eine sichere Online-Beratung zur Verfügung, bei der entweder per Email-Nachricht oder per Chattermin Kontakt zu den teilnehmenden Frauenberatungsstellen aufgenommen werden kann. lfsh.de/textus
  • Für von Gewalt Betroffene besteht die Möglichkeit, ihre Verletzungen kostenlos und vertraulich rechtsmedizinisch untersuchen und gerichtsverwertbar dokumentieren zu lassen. vertrauliche-spurensicherung-sh.de

Text:  Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung / Redaktion, Foto: Frank Peter

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