Zur Landtagswahl hat jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen. Die Erststimme entscheidet über den Wahlkreisabgeordneten, die Zweitstimme über die Partei. Die Parteien werben mit den Programmen und Spitzenpersonen in Kiel für sich. Vor Ort bei uns werden aber vor allem die Wahlkreisabgeordneten wirken und die Interessen der Bürger/innen nach Kiel mitnehmen und dort vertreten.
Wir haben die Kandidaten der heute im Landtag vertreten Parteien für den Wahlkreis Stormarn-Mitte um ein Interview gebeten, mit dem sie sich als Person und mit ihren individuellen Ansichten und inhaltlichen Schwerpunkten vorstellen. Sabine Rautenberg kandidiert für Bündnis 90 / Die Grünen.
Fünf Fragen an Sabine Rautenberg (Bündnis 90 / Die Grünen)
1 Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor
Ich bin Sabine Rautenberg und wohne mit meinem Mann in Großhansdorf. Ich bin in Bielefeld geboren und als Jugendliche mit meinen Eltern und Geschwistern von Ostwestfalen nach Großhansdorf gezogen. Dort habe ich am Emil-von-Behring Gymnasium Abitur gemacht. Als gelernte Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft habe ich zusätzlich an der Hamburger Uni Betriebswirtschaft studiert und mit dem Abschluss
Diplom-Kauffrau beendet. Ich arbeite Vollzeit in einem Hamburger Wohnungsunternehmen.
2 Wie sind Sie zum Engagement in der Politik gekommen und warum
kandidieren Sie für den Landtag?
Ich bin seit Jugendzeiten politisch aktiv. Seit 1996 engagiere ich mich aktiv bei den Großhansdorfer Grünen, weil meine politischen Ziele zu den Grünen passen. Meine politischen Schwerpunkte entsprechen meiner Expertise: Finanzen und Wirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt meiner politischen Tätigkeit betrifft die Geschlechtergerechtigkeit. Im Rahmen unseres frauenpolitischen Netzwerks Stormarn (KOPF Stormarn) setze ich mich als Mitglied der Steuerungsgruppe für die Förderung des kommunalpolitischen Engagements durch Frauen ein.
3 Ihr Bezug zur Region
Ich wohne in Großhansdorf. Seit 2008 bin ich Mitglied der Gemeindevertretung und dort in verschiedenen Ausschüssen aktiv. Inzwischen bin ich auch Fraktionsvorsitzende. Im Stormarner Kreistag bin ich seit 2003 und ebenfalls Fraktionsvorsitzende. Ich engagiere mich in der Kommunalpolitik, weil wir als Abgeordnete konkret auf z. B. Bauleitpläne und Finanzen Einfluss haben.
4 Wie haben Sie die Corona-Pandemie erlebt und welche Lehren ziehen Sie
für die Politik?
Als Arbeitnehmerin habe ich erlebt, dass und wie mobiles Arbeiten möglich ist und von der Netzinfrastruktur abhängt. Deshalb wünsche ich mir einen weitergehenden Netzausbau und die verstärkte Digitalisierung von Lernangeboten. Außerdem sollte sich die Politik dafür einsetzen, ein verbindliches Recht auf mobiles Arbeiten zumindest partiell einzuführen. Mobiles Arbeiten kann Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mehr Flexibilität ermöglichen und zu einer Entlastung des Individualverkehrs beitragen.
5 Was wollen Sie im Falle Ihrer Wahl im Landtag für die Region erreichen?
Ich möchte erreichen, dass Stormarns Wirtschaft im Einklang mit der Natur weiterhin prosperiert. Im nächsten Jahr werden die kommunalen Vertretungen gewählt. Dafür brauchen wir engagierte Frauen und Männer.
Um gerechte politische Teilhabe von Frauen zu erreichen, möchte ich ein Mentoring-Programm etablieren, das vom Land koordiniert und bezahlt wird. Aktuell stellt die Unterbringung der Geflüchteten eine große Herausforderung dar. Ich möchte, dass die Integration in unser Bildungssystem und den Arbeitsmarkt und die Versorgung mit angemessenem Wohnraum gelingt.
Text: Redaktion, Foto: privat