Die Stadt Ahrensburg hat zwei Demos für dieselbe Stelle am selben Platz genehmigt – Beide Demos zum Wahlkampf-Finale liefen ins Leere
Den Besuchern des Ahrensburger Rathausplatzes hat sich heute ein kurioses Bild des Wahlkampfes gezeigt: Um 15 Uhr startete eine „Kundgebung“ der Jusos. Eine Handvoll junger Leute warben lautstark für die SPD. Es war allerdings kaum jemand zu sehen, der sich für ihre Parolen interessierte.
Richtig kurios wurde die Situation, als kurz danach der ebenfalls öffentlich angekündigte Demonstrationszug von „Fridays for Future“ am Rathausplatz ankam. Das war ein kleiner, aber „richtiger“ Demonstrationszug. Nur: Das Ziel war exakt die Stelle, an der die Jusos standen.
Nicht nur die Zuschauer waren verblüfft, sondern auch die umweltbewegten Aktiven. Ihnen hatte man offenbar keine Information zu dieser planerischen „Glanzleistung“ gegeben. Ihre verdutzte Reaktion war offensichtlich. Die Behörden hatten den Platz offenbar „doppelt“ vergeben. Sonst achten die Behörden, dass unterschiedliche Demonstrationszüge und Kundgebungen gut voneinander getrennt sind, damit jeder zu seinem Recht kommt und keine Probleme entstehen.
Die Ahrensburger Stadtverwaltung hat offenbar andere Vorstellungen vom Demonstrationsrecht. Auch die anwesende Polizei schaute nur interessiert zu. Aufgelöst hat sich das Bild kuriose erst, als die Jusos ihren Stand eilig an den Rand des Platzes verlegten und bald auch abbauten.
Die Kundgebung von „Fridays for Future“ auf dem Rathausplatz hatte allerdings ebenfalls damit zu kämpfen, dass die Bürger/innen derzeit offenbar andere Sorgen haben. Auch sie blieben trotz mehrerer Ansprachen und musikalischer Begleitung weitgehend „unter sich“.
Gut und wichtig ist, dass beide Gruppierungen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und ihr Demonstrationsrecht wahrnehmen konnten. Bleibt nur zu hoffen, dass ihr Engagement nicht nochmal so durch die Ahrensburger Verwaltung karikiert wird.
Text: Redaktion, Fotos: Ahrensburg-Portal