Das Gesundheits- und Justizministerium hat zahlreiche Meldungen von Krankenhäusern in Schleswig-Holstein zum kürzlich vom Bundesgesundheitsministerium gestarteten Bundes-Klinik-Atlas erhalten. Nach erster Sichtung bestätigen die Rückmeldungen die Informationen, die bereits aus anderen Bundesländern oder beispielsweise von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) bekannt sind: Der Bundes-Klinik-Atlas weist eine Vielzahl von teils gravierenden Fehlern auf.
Schleswig-Holsteins Gesundheits- und Justizministerin Prof. Kerstin von der Decken betont: „Der Bundesgesundheitsminister hatte in Aussicht gestellt, mit dem Bundes-Klinik-Atlas Leben retten zu wollen und eine Orientierung für Qualität zu geben. Wenn aber im Notfall aufgrund falscher Angaben im Bundes-Klinik-Atlas Patientinnen und Patienten fehlgeleitet werden, besteht das Risiko, dass das Gegenteil eintritt.“
Schleswig-Holstein hatte sich im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens zum Bundes-Klinik-Atlas dafür eingesetzt, dass entsprechende Informationen gesichert und belastbar sein müssen. Der Bund hatte diese Hinweise jedoch ignoriert.
Beispiele zu Fehlern im Bundes-Klinik-Atlas: veraltete Daten, irreführende Darstellungen, Kliniken fehlen, falsche Angaben zu krankenhausindividuellem Leistungsangebot, irreführende Treffermeldungen, die im Notfall schwerwiegend sein können.
Text: Ministerium für Justiz und Gesundheit / Redaktion