Dr. Nina Scheer (Foto: Kai Treffan)

Unter Verweis auf die aktuelle fossile Energiepreiskrise fordert die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer zum Energiesparen auf.

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„Bereits vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gab es massive Gaspreissteigerungen auf dem Weltmarkt, die sich seither verschärft haben. Mit dem Ziel, so schnell wie möglich unabhängig von russischen Energieimporten zu werden wird Gas seit einigen Wochen zu sehr hohen Preisen in anderen Ländern eingekauft. Dies wird zu einer Vervielfachung von Gaspreisen führen können. Auch wenn von Regierung und Bundestag bereits Entlastungspakete im Umfang von 30 Mrd. Euro auf den Weg gebracht wurden und an weiteren Entlastungen gearbeitet wird, können Preissteigerungen nicht vollständig kompensiert werden.

Deswegen ist es nun das Gebot der Stunde, individuell vor Ort so viel wie möglich Energie einzusparen. Da Gas teilweise auch noch zur Verstromung genutzt wird, sollte neben Wärme auch Strom eingespart werden, selbst wenn der Anteil der Gas-Verstromung mit neuen gesetzlichen Regelungen weitgehend reduziert wurde.

Jede eingesparte Energie hilft, weniger extrem teures Gas einzukaufen und die Speicher zu schonen bzw. zu füllen. Damit hat das individuelle Einsparen eine unmittelbare preisentlastende Wirkung für alle. Zudem hilft Energiesparen auch auf der eigenen Rechnung bzw. Abrechnung. Zugleich darf es nicht passieren, dass Menschen die Wohnung gekündigt wird, wenn sie ihre Nebenkostenabrechnung nicht bezahlen können. Auch daran wird gearbeitet.“

Um einen zusätzlichen Energiespar-Anreiz mit preisentlastender Wirkung zu erzielen, setzt sich Nina Scheer zudem für einen Energiesparbonus ein. Mit ihm könnte ein zusätzlicher Bonus für die individuelle Jahres-Einsparleistung im Vergleich zum Vorjahr gewährt werden. Das Modell hat sie mit Unterstützung von Prof. Jens Südekum entwickelt und jüngst als Diskussionspapier vorgelegt.

„Unabhängig von weiteren Entlastungsmaßnahmen sollten alle Bürgerinnen und Bürger zum eigenen Schutz und zur bezahlbaren Versorgung aller bereits jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen, Energie einzusparen,“ so Scheer. Unabhängig davon gelte es nun erst recht beschleunigt auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Scheer: „Nur Erneuerbare können eine Garantie für bezahlbare Energie geben.“

Zum akuten Sparen zählen nach Überzeugung der Bundestagsabgeordneten sowohl Maßnahmen nach der Prämisse: ‚so wenig Wärme und Strom‘ wie möglich, als etwa auch die technische Optimierung von Heizungsanlagen. Alle Ebenen seien gefordert Einsparpotentiale zu heben. Gesetzlich sei ebenfalls Vorsorge getroffen worden. Die Möglichkeiten des eigenen Handelns blieben aber ja bestehen.

In diesem Sinne hat etwa auch der Zentralverband Sanitär Heizung Klima alle SHK-Innungsfachbetriebe aufgefordert, sie sollten „mit gutem Beispiel vorangehen, Kapazitäten frei machen und jetzt verstärkt Optimierungsmaßnahmen an bestehenden Gasheizungen anbieten“ und dabei auch ein Merkblatt „Heizenergie und Heizkostenzuschuss sparen – Tipps für Hauseigentümer und Mieter“ entwickelt. Selbst wenn zugleich auch von Seiten des Zentralverbandes festgehalten wird, dass der Personalbestand angespannt ist und die Auftragsbücher ohnehin voll sind, sollte das Mögliche versucht werden, so der Aufruf des Zentralverbandes.

Nina Scheer sieht auch in Lieferkettenunterbrechungen zunehmend eine Herausforderung für die Wirtschaft und dabei auch für die Energiewende, etwa beim Einbau von Wärmepumpen oder dem Ausbau Erneuerbarer Energien: „Hier muss verstärkt auf europäische Produktionsstandorte gesetzt werden. Zur Energiesicherheit zählt auch die Befähigung zur beschleunigten Energiewende. Eine Solarmodul-Importabhängigkeit von China im Umfang von ca. 90 % ist ein Alarmsignal und fordert zum Umsteuern zugunsten von europäischen Wertschöpfungsketten auf.“

Text: Nina Scheer / Redaktion, Foto: Kai Treffan

 

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