Bildungsministerin Karin Prien (Foto: Frank Peter)

Neuregelung bietet Schulen mehr Gestaltungsmöglichkeiten, bereitet Schülerinnen und Schüler vertieft auf das Abitur vor und entlastet Lehrkräfte

Am 9. November 2020 wurde allen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe die neue Oberstufen- und Abiturprüfungsverordnung (OAPVO) zugestellt. Bildungsministerin Karin Prien sagte dazu: „Unsere neue Oberstufe ist ein gutes Signal. Ein Signal für mehr Leistung, mehr Qualität und für eine bessere Vergleichbarkeit mit den Abschlüssen der anderen Bundesländer. Zudem entlastet unsere Reform die Lehrkräfte und bereitet die Schülerinnen und Schülern besser auf das Abitur vor.“

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Die neue Oberstufe tritt im kommenden Schuljahr in Kraft und gilt dann für die Schülerinnen und Schüler, die im August 2021 in den Einführungsjahrgang kommen. Das erste Abitur nach der neuen OAPVO wird im Jahr 2024 abgenommen werden. Ministerin Prien: „Die Schulen bereiten sich in den kommenden Monaten auf die Umsetzung vor. Die erste Fortbildung mit mehr als 200 Lehrkräften zu den Profilseminaren hat bereits stattgefunden.“

Weniger Pflichtfächer in der Oberstufe
Als Kernstück der neuen Oberstufe bezeichnete die Ministerin, dass künftig nicht mehr vier, sondern drei Fächer – zwei Kernfächer (aus Deutsch, Mathematik, Fremdsprache) und ein gewähltes Profilfach – auf erhöhtem Niveau unterrichtet werden. Für jedes Fach auf erhöhtem Niveau werde der Unterricht auf fünf Stunden erhöht. „Damit passen wir uns dem bundesweiten Trend an und tragen zur besseren Vergleichbarkeit der Abschlüsse bei“, erläuterte die Ministerin.

Mehr Wahlmöglichkeiten für die Schüler
Die Schülerinnen und Schüler hingegen könnten durch die Auswahl von zwei Kernfächern aus dreien noch besser ihren Neigungen entsprechende Schwerpunkte setzen. „Die fünfte Wochenstunde in den drei Fächern auf erhöhtem Niveau ist ein wichtiger Baustein: Sie reduziert Zeitdruck, entlastet und ermöglicht mehr Vertiefung. Zudem verzichten wir künftig auf einen starren Fächerverbund, wie er in der bisherigen Profiloberstufe bestand, und bieten mit dem neu geschaffenen Profilseminar mehr Flexibilität für die Schulen und die Schülerinnen und Schüler“, so Prien.

Eine halbe Stelle pro Schule als Verstärkung
Bei der Umsetzung der Reform unterstützt das Land die Schulen mit zusätzlichen Stellen: Für die Phase der Implementation erhalten die Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe Entlastungen in Höhe von 30 Planstellen, in zwei Tranchen, im Jahr 2022 und im Jahr 2023. Weitere 72 Planstellen stehen den Schulen dauerhaft zur Verfügung und werden ab 2021 in drei Tranchen zugeteilt, so dass am Ende jedes Gymnasium und jede Gemeinschaftsschule mit Oberstufe unabhängig von der jeweiligen Schülerzahl eine halbe Stelle zusätzlich erhält. Seit diesem Schuljahr stehen den Schulen außerdem bereits weitere 18 Planstellen für die Stärkung der Beruflichen Orientierung in der Oberstufe zur Verfügung.

Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Redaktion, Foto: Frank Peter

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