Bereits am vergangenen Donnerstag (19.06.2025) ist es in Bad Oldesloe zum Betrugsversuch durch falsche Polizeibeamte zum Nachteil eines 86-Jährigen gekommen, der durch eine aufmerksame Bankmitarbeiterin verhindert werden konnte.
Der Senior wollte einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag abheben, dabei wurde eine Bankmitarbeiterin misstrauisch und informierte die Polizei, so dass kein finanzieller Schaden eintrat.
Wie sich herausstellte, hatte ein angeblicher Polizeibeamter bei dem Herren angerufen und ihn aufgefordert, sein Geld von der Bank zu holen, da es dort nicht mehr sicher sei. Eine Abholung sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.
- Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.
- Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Die Maschen der Täter:
- Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor:
- Falsche Polizeibeamte:
Die Täter täuschen durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle) oder geben sich mit unterdrückte Nummer als Polizeibeamte aus. - Die Betrüger warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen „sicheren Ort“ bringen zu lassen. Sie geben vor, nach der akuten Gefahr alles zurückzubringen.
Weitere Maschen: Betrüger warnen vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen. - Enkeltrick:
Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld. - Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen.
- Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben.
- Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.
Tipps für Ihre Sicherheit:
– Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
– Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
– Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf.
– Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an.
– Nutzen Sie nicht die Rückruftaste.
Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion
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