S-Bahn: RB 81 im Bahnhof Ahrensburg (Foto: Ahrensburg-Portal)

Das Bundesverwaltungsgericht hat Eilanträgen gegen das Projekt stattgegeben. Die ersten Rodungen im Wandsbeker Gehölz in Hamburg sind damit zunächst gestoppt.

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Mit der Gerichtsentscheidung haben die Kritiker der aktuellen Planungen einen ersten Erfolg erreicht, nachdem die Behörden auf die inhaltliche Kritik in den letzten Jahren nicht eingegangen sind. Dabei hatte das Thema „Ausbau der S-4“ jahrelang wegen der ablehnenden Haltung des Hamburger Senates auf Eis gelegen. Erst als der Hamburger Hauptbahnhof mit der Dauer-Überlastung nicht mehr zu Recht kam änderte sich diese Haltung der Hamburger Politik.

Anstelle einer Lösung, die den Nahverkehr für die Metropolregion verbessert und den Hauptbahnhof Hamburg entlastet, planen die Behörden mit der Deutschen Bahn jetzt jedoch einen Ausbau der aktuellen Trassen als Fernverbindung nach Dänemark. In deren Gefolge sollen auf der Strecke bis Bad Oldesloe auch für die S-4 Verbesserungen entstehen.

Der Preis dieser Linienführung für die Bevölkerung der Region ist hoch
Extreme Verdichtung vor allem des Güterverkehrs auf der bestehenden Strecke, die unverändert mitten durch die dicht besiedelten Stadtteile von Hamburg und die Orte an der Bahnlinie in Stormarn führt. Damit sind absehbar hohe Lärmbelästigungen verbunden. Für Ahrensburg sind meterhohe Lärmschutzwände geplant, die die Innenstadt zerschneiden, und Eingriffe in das Naturschutzgebiet Ahrensburger Tunneltal.

Gegen diese Pläne ist die Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck e.V. seit Jahren aktiv. Sie sagt dazu: „ Wir mussten erstmal die“ Mogelpackung“ erklären, die dahintersteht, nämlich die S4 und die EU-Güterzüge zusammen, auf den geplanten Gleisen. Wir haben immer den ÖPNV mit der S4 unterstützt und haben darauf hingewiesen, dass diese doch auf den Bestandsgleisen fahren kann im 10 Minuten-Takt.“ Für den Güter-Fernverkehr schlägt sie eine neue Linie entlang der A1 vor.

Offenbar tricksen die Behörden auch an einem weiteren Punkt, wenn sie die Eilbedürftigkeit des Projektes hier vor Ort unterstreichen. Die Bürgerinitiative berichtet: „Bei den Abstimmungen im Bundeshaushalt in Berlin (September 2020) für den Bundesverkehrswegeplan für 2021 wurden offenbar keine Gelder für das Projekt der S 4 sowie den TEN von Hamburg nach Bad Oldesloe genehmigt. Im Umkehrschluss kann die DB Netz AG mit ihren Bauarbeiten gar nicht erst beginnen.“

Für die Einwohner im Hamburger Osten und in Stormarn entsteht damit neue Hoffnung, dass die Linienführung geändert wird. Ein Beispiel ist in Ostholstein zu sehen: Dort hat die gleiche Diskussion dazu geführt, dass für den Fernverkehr eine neue Trasse entsteht und der Güterverkehr nicht mitten durch die Ostseebäder braust.

Text: Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck e.V. / Redaktion
Foto: Ahrensburg-Portal

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