Fraktionen stellen neues Konzept vor- es soll genau auf die Schlossstadt zugeschnitten sein
„Wir wollen uns zunächst auf die Ahrensburger Innenstadt beschränken und dort die Aufenthaltsqualität verbessern“, sagt Peter Egan, Wählergemeinschaft WAB. „Eingebunden werden soll dieses Ziel in das bereits bestehende übergeordnete Konzept und die beschlossenen Maßnahmen.“
Über zwei Jahre feilte die Steuerungsgruppe Stadtmarketing an einem Konzept, um Ahrensburg nach vorne zu bringen. Dann der große – und für manche überraschende – Knall: CDU, Grüne, Wählergemeinschaft WAB und Linke stimmten im Hauptausschuss gegen das Projekt, welches die Stadt 260.000 Euro im Jahr kosten sollte. Die bisherige Planung der Beratungsgesellschaft CIMA verschlang bereits Kosten in Höhe von 62.582 Euro. Danach befürchteten vor allem die Kaufleute, dass es in Ahrensburg nie zu einem Marketing-Konzept kommen könnte.
„Ich kann die Entscheidung in einer boomenden Stadt wie Ahrensburg nicht verstehen“, sagte Götz Westphal, erster Vorsitzender des Ahrensburg Stadtforums noch im März. „Es wurde schlecht kommuniziert, worum es beim Thema Stadtmarketing überhaupt geht. Jetzt fangen wir wieder bei null an.“
Jetzt warten die CDU, Grüne und WAB mit einem neuen Konzept auf
Der Plan: Ein Citymanager soll die Koordination übernehmen. Zunächst soll der Innenstadtbereich ansprechend gestaltet werden. Denn im Vergleich zu dem kostspieligen Marketing-Konzept bleibe so noch genügend Geld für die Umsetzung über. „Wir wollen in die Straßenmöblierung, Beleuchtung und Kunst im öffentlichen Raum investieren“, sagt Egan. „Dadurch steigern wir das Interesse der Bevölkerung, in Ahrensburg einkaufen zu gehen.“ Es stelle sich die Frage, welche Punkte für Ahrensburg sprechen, da der günstige Preis und die schnelle Auswahl für das Internet stehen. „Einkaufen in der Stadt soll vor allem Spaß machen“, sagt der Fraktionsvorsitzende der WAB. „Dazu gehört eine verkehrsreduzierte Innenstadt ebenso, wie eine Kleinkunstbühne mit besonderen Angeboten.“
Im Gegensatz zu dem aufgestülpten Marketingkonzept der CEMA sei dieses genau auf die Stadt zugeschnitten. Beginnen soll die Planung mit dem bereits beschlossenen Umbau der Hamburger Straße, die nicht ohne Verkehr, sondern verkehrsarm umgestaltet werden soll. „Ärzte und das Altersheim sollen weiterhin angefahren werden können“, sagt Detlef Levenhagen, CDU Ahrensburg. „Für zusätzliche Parkplätze soll ein Parkhaus unter dem Stormarnplatz sorgen, auf dessen Oberfläche ein urbaner Park geplant ist.“Langfristig sollen sich so auch bestehende Leerstände in der Innenstadt selbstständig minimieren.
Den Anfang machen nun Gespräche mit dem Stadtforum und der Interessegemeinschaft Manhagener Allee. Das Marketingkonzept muss dann noch vom Hauptausschuss abgenickt werden. Der Straßenumbau soll 2020 vorbereitet werden, der Bau soll 2021 erfolgen.
Text: Melissa Jahn (mej)
Foto: Ahrensburg-Portal