Azubi in der Lebensmittelindustrie (Foto: NGG Alireza Khalili)

Im August geht es los: Das neue Ausbildungsjahr startet. Doch viele Betriebe im Kreis Stormarn sind nach wie vor auf der Suche nach Azubis: Bei der Agentur für Arbeit sind noch 715 freie Ausbildungsplätze registriert. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

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„Allein in der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken bieten Unternehmen im Kreis Stormarn noch 27 Ausbildungsplätze. Wir beobachten allerdings auch, dass nicht alle Ausbildungsbetriebe freie Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur melden“, sagt Anne Widder von der NGG. Die meisten Betriebe starteten eigene Initiativen, um Azubis zu suchen. „Und das vor allem digital – über Online-Portale und Social-Media-Kanäle“, so Widder.

Die Geschäftsführerin der NGG Hamburg-Elmshorn rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“. Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen garantiere, seien lange vorbei. „Außerdem kann auf eine Ausbildung oft auch ein Studium draufgesattelt werden“, sagt NGG-Geschäftsführerin Widder. Eine duale Ausbildung sei „keine berufliche Einbahnstraße“. Wer in der Lebensmittelindustrie starte, könne beispielsweise ein Studium in Lebensmittelchemie, Anlagenbau oder Wirtschaft anschließen.

Die NGG Hamburg-Elmshorn rät Jugendlichen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind oder bei denen sich der Wunsch nach einem Studienplatz zerschlagen hat, sich bei der Agentur für Arbeit beraten zu lassen. „Aber auch die Chancen, durch eine Direkt-Akquise einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind enorm gut. Es bringt etwas, bei einem Betrieb anzuklopfen und zu sagen: ‚Hier bin ich. Was kann ich bei euch machen?‘“, so Widder.

Sie setzt sich dabei für „mehr Azubi-Komfort“ ein: „Betriebe sollten ihrem Nachwuchs mit Zuschüssen das Azubi-Deutschlandticket für 29 Euro ermöglichen. Ebenso sollte es freie Tage zur Vorbereitung von Zwischen- und Abschlussprüfungen geben“, macht Widder deutlich.

Text: NGG Region Hamburg-Elmshorn / Redaktion

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