Körper/Identitäten – So heißt das Jahresthema der Kulturstiftung Stormarn mit den Ausstellungsorten „Galerie im Marstall Ahrensburg“ sowie „Wassermühle Trittau“. Die Reihe startet in Ahrensburg mit einer Ausstellung des Malers und Kunstprofessors Henning Kles, dessen Werke sich mit der Konstruktion und Dekonstruktion von Körperbildern beschäftigen. Vier weitere Ausstellungen sind 2019 geplant sowie der Ausbau der Galerie als etablierter Lernort.

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Mitunter rätselhaft und skurril erscheinen die Gesichter, deren Fragmente sich auf den Bildern zu einem neuen Ganzen zusammenfügen. Statt Fotos sieht der Besucher hier Masken, für die teils echte Menschen Pate gestanden haben, teils imaginäre Freunde in Szene gesetzt wurden. „Viele Leute fotografieren sich permanent, um ihre Köpfe ins Netz zu stellen“, sagt Henning Kles. „Mir geht es darum, mit Farben und Formen eine neue Form der Darstellung zu generieren.“

Klees: „Die Interpretation der Bilder bleibt dem Betrachter überlassen.“

Für die Interpretation einer CD der US-Band „Beastie Boys“ (unter anderem bekannt durch den Titel „Fight for your rigth (to party)“) begab sich der Professor für Malerei am Departement Design der HAW ins Dreidimensionale und kreierte 20 Keramiken.
Ergänzt wird die Ausstellung durch die so genannte „Island Serie“ eine Reihe von Bildern, die auf einer dänischen Insel entstanden sind. „Ich kann schlecht Urlaub machen und habe mir vorbereitete Leinwände eingepackt, womit ich einen Schritt zur wirklichen Collage zurückgegangen bin“, so Klees. „Und tatsächlich erinnern die Bilder wegen der zurückgenommenen Farben an ein ausgeblichenes Strandtuch.“
Ganz unmodern wolle der Künstler mit seinen Werken keinesfalls eine politische Aussage machen. Die Interpretation der Bilder bleibe vielmehr dem Betrachter selbst überlassen. „Die Kunstgeschichte ist für mich noch nicht abgearbeitet“, sagt Henning Klees. „Insbesondere nach Einführung der Fotografie musste sich die Malerei entwickeln, um als Medium erhalten zu bleiben.“ Der Ausstellungstitel basiert auf einem Kunstwerk des dänischen Malers Ager Jorn aus dem Jahr 1958. In seinem Werk „Tristesse Blanche“ ist eine dekonstruierte Figur zu sehen, die sich – bis auf den Kopf – in bunten Farbflächen auflöst.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. März. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr. Am 17. Februar gibt es um 15 Uhr die Möglichkeit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen sowie am 9. und 16. März die Stormarner Kindergalerie.

Mitunter rätselhaft und skurril: Die collagierten Köpfe und Gesichter der Ausstellung.

„Das Jahresthema soll aufzeigen, wie sich künstlerische Personen mit der Frage der Identitätsbildung heute auseinandersetzen“, sagt Katharina Schlüter, Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn. „In diesem Jahr wollen wir die Galerie nicht nur als Kunstort nutzen, sondern vor allem zu einem außerschulischen Lernort ausbauen.“

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